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Leonhardt, G.
Der Einfluss unterschiedlicher Insulintherapiestrategien auf das Outcome bei Kleinkindern mit Diabetes mellitus Typ 1. Die konventionelle Insulintherapie und die Insulinpumpentherapie im langzeitigen Vergleich.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 122 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fröhlich-Reiterer Elke
Altmetrics:

Abstract:
Wissenschaftlicher Hintergrund: Typ-1-Diabetes mellitus (T1D) ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Ein Autoimmunprozess führt zu einer Zerstörung der insulinproduzierenden ß-Zellen des Pankreas. Seit einigen Jahren beobachtet man einen drastischen Inzidenzanstieg, am stärksten in der Altersgruppe der Kleinkinder (1-5 Jahre). Die Insulinsubstitution stellt die einzige, lebenslange und lebenswichtige Therapie des T1D dar. Seit 15 Jahren etabliert sich besonders bei Kleinkindern zunehmend die Insulinpumpe als effiziente und sichere Therapie bei T1D. Fragestellung: Thema dieser Arbeit ist die Therapie von, an T1D erkrankten Kleinkindern. Die Kernfrage lautet, welche Strategien der Insulintherapie bei dieser PatientenInnengruppe im Verlauf der letzten 10 Jahre an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz eingesetzt wurden und wie sich diese im therapeutischen Outcome unterscheiden. Es wurden 4 Therapiestrategien in Bezug auf die glykämische Kontrolle, sowie die Häufigkeit von Akutkomplikationen (diabetische Ketoazidose und schwere Hypoglykämien) verglichen. Material und Methoden: Diese Studie basiert auf einer retrospektiven Datenanalyse. Durch eine openMEDOCS-Recherche wurden alle PatientInnen ermittelt, die im Alter von 1-7 Jahren zwischen Jänner 2005 bis Mai 2015 an T1D erkrankten und an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz behandelt werden. Die PatientInnen wurden in vier Therapiegruppen (Insulinpumpentherapie, konventionelle Therapie, konventionelle Therapie mit Umstellung auf Insulinpumpentherapie bzw. auf Basis-Bolus-Therapie) eingeteilt und in Bezug auf das therapeutische Outcome miteinander verglichen. Ergebnisse: Die Studienpopulation von 70 PatientInnen bestand aus 39 Knaben und 31 Mädchen, mit einem mittleren Alter von 3,3 Jahren bei Diabetes-Erstmanifestation. In der Gruppe der Insulinpumpentherapie kam es zu einer Verbesserung des mittleren HbA1c-Wertes um durchschnittlich 0,27 Prozentpunkte, in der Gruppe mit Umstellung von einer konventionellen Therapie auf die Insulinpumpentherapie um 0,41 Prozentpunkte. In der Studienpopulation zeigten sich 16 Ereignisse einer Akutkomplikation. Es handelte sich um 12 schwere Hypoglykämien und um 4 diabetische Ketoazidosen. 11 der schweren Hypoglykämien fanden unter konventioneller Therapie statt und eine unter Basis-Bolus-Therapie. Bei den diabetischen Ketoazidosen ergaben sich 2 unter Insulinpumpen- und 2 unter Basis-Bolus-Therapie. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass es sich bei der CSII-Therapie um eine effiziente und sichere Methode bei Kleinkindern, im Sinne einer Reduktion der schweren Hypoglykämien und einer Tendenz zu einer verbesserten glykämischen Stoffwechselkontrolle, handelt.

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