Selected Publication:
Zoppoth, M.
„Und er bewegt sich doch!“
Lageveränderung des Nervus ischiadicus bei verschiedenen Rotationsstellungen des Beines und mögliche Auswirkungen auf Nervenblockadetechniken.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Feigl Georg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Ziel der Arbeit ist es, eine mögliche Änderung der Lage des Nervus ischiadicus (Ni.) durch Beinrotation herauszufinden und festzustellen, inwieweit dieses Wissen für die Regionalanästhesie des Ni. anwendbar ist.
Material und Methode
Mittels MRT - Bildgebung, am ZRI des Klinikums Klagenfurt am Wörthersee, wurden die rechten Oberschenkel von 10 freiwilligen Versuchspersonen (VPN) untersucht.
Der rechte Oberschenkel der jeweiligen VPN wurde in 5 unterschiedlichen Beinrotationsstellungen (-40°, -20°, 0°, +20° und +40°) gescannt, jedes Bild und der Verlauf des Nervs mittels folgender Distanzen vermessen: Abstände des Nervs zum Kortikalishinterrand des Femurs in sagittaler Richtung und zum medialen Rand in transversaler Richtung; Nerv zur Hautoberfläche (ventral, dorsal und lateral), Mitte Nerv zu Mitte Femur, und der Winkel Nerv- Femur. Die Lagepositionsänderung bei unterschiedlicher Beinrotation wurde mittels Distanzmessung mit den Auswirkungen auf die Blockadetechniken verglichen.
Ergebnisse
Außenrotation (+20°, +40°): Der Winkel zwischen Nerv und Femur ist am kleinsten (a) und der transversale Abstand zwischen medialer Kortikalis des Femurs und Nervmitte am größten (E).
0° und Innenrotation (-20°, -40°): ab Schaftmitte nach proximal entfernt sich der Nerv bei Außenrotation vom Femur nach dorsal (D), der Abstand zum medialen Kortikalisrand wird mit Innenrotation geringer (E).
Rotationsunabhängig: Der sagittale Abstand vom Nerv zum dorsalen Kortikalisrand (Parameter F), sowie zur Hautoberfläche in ventraler (Parameter A), dorsaler (Parameter B) und dorsaler Richtung (C) bleibt in jedem Grad der Rotation über den gesamten Verlaufs weitgehend konstant.
Schlussfolgerung
Außenrotation des Beins sind bei anterioren Stichtechniken aufgrund der Nervenverlagerung nach medial zu bevorzugen. Je distaler die Einstichstelle, desto mehr ausgeprägt ist dieser Effekt. Bei proximale Stichtechniken kann aber der Trochanter minor im Weg stehen.
Bei lateralen proximalen Stichtechniken liegt der Nerv bei Außenrotation näher am Femur, die Stichrichtung kann fast parallel zur Transversalen erfolgen.
Bei distalen Stichtechniken empfiehlt sich eine Innenrotation, da der Nerv leicht nach lateral gedrängt wird. Dadurch verringert sich die Einstichtiefe.