Gewählte Publikation:
Weissenboeck, T.
Möglichkeiten des autologen Kiefergelenksersatzes
Von freier Knorpel-Knochen-Autoplastik bis zum mikrovaskulären Gelenkersatz
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Zemann Wolfgang
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Kiefergelenk ist eines der in Funktion und Aufbau kompliziertesten Gelenke des menschlichen Körpers. Jahrzehntelang wurden destruierte Gelenke entfernt und damit funktionelle Einbußen sowie okklusale Diskrepanzen für Patientinnen und Patienten hingenommen. Dem entgegenzuwirken gibt es neben Ersatzmöglichkeiten aus alloplastischem Materialien wie Kunststoff und Metall, noch weitere Möglichkeiten in Form von autologen Kiefergelenkersatztherapien. Diesbezüglich bestehen jedoch in der Literatur Lücken, die eine evidente Versorgung und Vorgehensweise empfehlen.
Darum liegt das Ziel dieser Arbeit in der Erstellung eines Therapiealgorithmus mit der Darstellung der Therapiemöglichkeiten des autologen Kiefergelenksersatzes mittels einer Literaturrecherche.
Es wurde ersichtlich, dass sich die Möglichkeiten auf costochondrale, sternoclaviculare, metatarsale, dem Beckenkamm, der Fibula, dem Processus Coronoideus Mandibulae, dem Hinterrand des Ramus mandibulae, aus dem ankylotischem Material des Kiefers, der Distraktionsosteogenese und dem „tissue engineering“ beziehen. Zusätzlich findet sich die Empfehlung, beim Erwachsenen nach Möglichkeit dem alloplastischen Kiefergelenksersatz den Vorzug zu geben.
Die Entscheidung im Rahmen des Therapiealgorithmus, welche der autologen Kiefergelenksersatzvarianten zum Einsatz kommen soll, ist nicht nur von klassischen medizinischen Kriterien abhängig, sondern auch von individuellen persönlichen Faktoren der Patientinnen und Patienten. Manche der im Therapiealgorithmus angeführten Methoden wiesen schlussendlich nur eine geringe Evidenz auf und können somit, trotz Therapiealgorithmus, nur bedingt empfohlen werden. Diese Behandlungsübersicht kann aber durchaus bei der Entscheidungsfindung unterstützend angewendet werden.