Gewählte Publikation:
Nafe, Y.
Wichige Infektionskrankheiten bei Kindern und ihre Therapie
Studium für die Gleichwertigkeit; Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 77
[OPEN ACCESS]
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- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Beubler Eckhard
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- Zusammenfassung
Das Thema Prophylaxe und Therapie von Infektionskrankheiten bei Kindern verliert nicht an Bedeutung und ist von großer Aktualität. Aufgrund von Impfungen sind Infektionskrankheiten und Sterblichkeit statistisch gesehen in den letzten 10 Jahren rückläufig.
Diese Diplomarbeit befasst sich mit wichtigen Infektionskrankheiten im Kindesalter und den dazugehörigen medikamentösen Therapieformen. Der wesentliche Kern besteht darin aufzuzeigen, dass Impfungen einen elementaren und besseren Schutz gegen Infektionskrankheiten bieten. Es gibt einen Rückblick und einen Vergleich zwischen den europäischen Ländern und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
Masern und Rotavirusdiarrhoe gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten mit weltweit hoher Sterblichkeitsrate. Laut WHO gab es 2014 global 114.900 Todesfälle durch Masern bei Kindern unter fünf Jahren über 314 Tote pro Tag(3) und 215.000 Todesfälle durch Rotavirusinfektionen im Jahr 2013, etwa 1440 Tote pro Tag. Aufgrund von Impfmüdigkeit in der Bevölkerung und steigender Migrationsströme kam es immer wieder zu Ausbrüchen von Infektionskrankheiten in Europa. Im Jahr 2015 wurden in Österreich 309, in Deutschland 2.464 Fälle von Masern registriert. In Kasachstan und Russland, wo vermehrt Wiedererkrankungen und eine höhere Mortalität bei Rotavirusdiarrhoe und Pneumokokkenfällen beobachtet wurden, gab es hingegen nur Einzelfälle von Masern, Mumps und Röteln.
Der Schutz gegen Kinderinfektionskrankheiten ist wichtig – auch für Erwachsene. Eine Rötel-Infektion bei schwangeren Frauen kann zu Spontanabort, Frühgeburt oder kongenitalem Röteln-Syndrom(CRS) führen. Mumpsorchitis kann bei Jugendlichen Unfruchtbarkeit verursachen.
Immunisierung ist der beste Schutz vor schweren sekundären bakteriellen und neurologischen Komplikationen und tödlicher SSPE nach einer Maserninfektion. Wichtig ist die Herdimmunität, dabei werden nicht nur geimpfte Personen geschützt. Krankheiten wie Masern, Röteln oder Mumps können durch einen ausreichenden Impfschutz der gesamten Bevölkerung in einer Region, bzw. einem Land weitgehend eliminiert werden.
Wichtig ist einerseits die Überwachung von Infektionskrankheiten und andererseits die Immunisierung, sie hilft neue Ausbrüche rechtzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu setzen. Die Behandlung von Infektionen ist ohnehin kostspieliger als die Immunisierung selbst.