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Boeckelmann, M.
Wirkung von Laserakupunktur an Neugeborenen mit Neonatalem Entzugssyndrom (NAS) – Auswertung einer Pilotstudie durch retrospektive Datenanalyse erfasster Finnegan-Scores und Vergleich der Ergebnisse zwischen akupunktierten und nicht akupunktierten Neugeborenen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
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- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Raith Wolfgang
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- Abstract:
- Hintergrund: Die Anzahl von Neugeborenen (NG) mit Neonatalem Abstinenz Syndrom (NAS) ist weltweit steigend. Ergebnisse der wenigen Studien bzw. Fallberichte über die Wirksamkeit von Akupunktur bei NG mit NAS sind kontrovers. Schwarz et al. konnten keine positiven Effekte von Ohrakupressur bei NG mit NAS aufzeigen. Im Gegensatz dazu zeigten Filippelli et al. durch retrospektive Datenanalyse einen beruhigenden Effekt auf NG und eine bessere Nahrungsaufnahme durch Anwendung nicht-invasiver Akupunktur.
Die Pilotstudie von Raith et al. (2015) zeigt Tendenzen auf, dass NG mit NAS von Laserakupunktur, als zusätzliche Therapie zur pharmakologischen Behandlung, profitieren.
Weltweit wird der Finnegan-Score zumeist zur Einschätzung der Notwendigkeit, zur Dosierung und zur Bewertung des Ansprechens einer Substitutionstherapie beim Säugling mit NAS verwendet. Der Finnegan-Score selbst besteht aus Symptomgruppen (neurologische, gastrointestinale, respiratorische und vegetative Symptome), für die Einzelpunkte vergeben werden.
Fragestellung: Das Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, ob eine kombinierte Laserakupunktur an Ohr und Körper einzelne Symptome des NAS modifiziert und sich in den Symptomgruppen der Finnegan-Scores wiederspiegelt.
Material: Es handelt sich um eine retrospektive Datenanalyse aller NG mit NAS, die an einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten, observer-geblindeten, single-center Studie teilgenommen haben (Raith et al. 2015). Beide Gruppen (Interventionsgruppe (IG) und Kontrollgruppe (KG)) erhielten eine standardisierte pharmakologische Basistherapie (orale Morphinlösung 0.04 % und Phenobarbital für 10 Tage), zusätzlich erhielten die NG der IG eine Laserakupunktur (LABpen MED 10 (675 nm/10 mW)) an Ohr- und Körperakupunkturpunkten. Bei jedem NG (IG und KG) wurde der Finnegan-Score dreimal täglich während der Dauer der medikamentösen Therapie erhoben.
Methoden: Die Finnegan-Scores (über 2500 Einzelscores) der eingeschlossenen NG wurden entsprechend ihrer Symptomgruppen analysiert. Die Daten wurden deskriptiv miteinander verglichen.
Ergebnisse: Zwischen IG und KG gab es keinen signifikanten Unterschied bezüglich des höchst gemessenen Finnegan-Scores (15 in der IG vs. 16 in der KG). Dieser maximale Wert wurde in beiden Gruppen am Tag 4 gemessen. Die deskriptive Datenanalyse wies auf mögliche positive Effekte in der IG hinsichtlich des Verlaufs der Einzelsymptome Tremor und Cutis marmorata hin. Jedoch lag der Median der Finnegan-Scores aller Symptome in der IG meist innerhalb des Interquartilsbereich der KG und umgekehrt.
Schlussfolgerung: Obwohl sich in der publizierten Studie eine statistisch signifikante Reduzierung der Dauer der Morphintherapie sowie ein kürzerer stationärer Aufenthalt zeigte, konnte kein Unterschied im Verlauf einzelner Symptome bzw. Symptomgruppen zwischen IG und KG gefunden werden.