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Selected Publication:

Gruber, C.
Multizentrische, doppeltblind, placebokontrolliert durchgeführte Provokationsstudie im Crossover Design zum Nachweis der Wirksamkeit einer oralen Supplementation von Diaminoxidase (DAOSiN®) bei Biogenem Amin Intoleranz Syndrom (BAIS)
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Komericki Peter
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Biogene Amin Intoleranz Syndrom (BAIS), eine Konzepterweiterung des Histaminintoleranz-Syndroms, ist eine nicht immunologische Reaktion, die sich nach Verzehr von, an biogenen Aminen reichen, Nahrungsmitteln äußert. Betroffene leiden unter Kopfschmerzen, gastrointestinalen Beschwerden, Pruritus, Flushsymptomatik, Tachykardien oder Rhinorrhoe. Als mögliche Auslöser einer solchen Intoleranzreaktion werden Lebensmittel, Alkoholika und Medikamente diskutiert. Einen Erkenntnisgewinn soll die vorgestellte Studie bringen, indem Probanden mit einem definierten Mix an biogenen Aminen oral provoziert werden. Durch die Gabe von Diaminoxidase ist eine Abschwächung der Symptomatik im Vergleich zu Placebo zu erwarten. Für die PatientInnen könnte dies eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Vermeidung einer Mangelernährung bedeuten. PatientInnen und Methoden: In dieser Studie wurde den ProbandInnen an zwei Testtagen die Provokationssubstanz ProvokAmin®, eine definierte Mischung biogener Amine, oral in Kombination mit 2 Kapseln DAO bzw. 2 Kapseln Placebo verabreicht. Ab dem Zeitpunkt der Provokation waren die PatientInnen angehalten ihre Symptome auf einen Symptomendokumentationsbogen in Ausprägung, zeitlichem und örtlichem Auftreten festzuhalten. Diese Symptome wurden in folgende 6 Gruppen untergliedert: „Herz-/Kreislauf“, „Kopfschmerzen“, „gastrointestinale Beschwerden“, „Juckreiz“, „Schleimhaut“, „Erröten der Haut“. Des Weiteren wurde eine Messung von Blutdruck und Puls, eine Blutabnahme zur DAO- und Histaminbestimmung vor und nach jeder Provokation durchgeführt. Das Hauptziel bestand darin, die durch die Einnahme einer definierten Menge biogener Amine ausgelösten Symptome durch die präventive Verabreichung von DAOSiN® in klinisch relevanter Weise zu verringern. Als Messparameter wurde ein Symptomscore verwendet, der als Summe der subjektiv quantifizierten Einzelsymptome definiert ist. Die Nebenziele waren die deskriptive Erfassung der DAO-Aktivität im Serum, die Bestimmung des freien Histamins im Serum, die Messung von Blutdruck und Puls jeweils vor und nach jeder Provokation. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass der Gesamtbeschwerdescore in der Verumgruppe im Vergleich zur Placebogruppe signifikant niedriger war (p= 0,012). Die Einzelsymptome „Erröten der Haut“, „Haut/Schleimhaut“ sowie „gastrointestinale Beschwerden“ besserten sich signifikant, wohingegen „Juckreiz“, „Herz/Kreislaufbeschwerden“ und „Kopfschmerzen“ keine signifikante Besserung erfuhren. Bei den Vitalparametern Blutdruck und Puls ergab sich zwischen den beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied. Es wurden von den Blutproben nur für einen nichtrepräsentativen Teil der ProbandInnen Daten rückgemeldet, sodass keine statistische Auswertung möglich war. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie, hat sich die Hypothese, dass die präventive Einnahme von DAOSiN® im Vergleich zu Placebo zu einer signifikante Reduktion des Gesamtbeschwerde-Scores nach Provokation mit einer definierten Mischung biogener Amine führt, bestätigt. Bei drei Einzelsymptomen zeigte sich ebenfalls eine signifikante Verbesserung.

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