Selected Publication:
Masic, S.
Die Auswirkungen von Antidepressiva auf das Körpergewicht
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Baranyi Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Psychopharmakatherapie mit Antidepressiva hat die Prognose und die Lebensqualität vieler psychisch Erkrankter deutlich verbessert.
Neben den Vorteilen einer Antidepressiva-Therapie sind jedoch auch einige durch Antidepressiva verursachte Nebenwirkungen zu beachten.
So wird berichtet, dass einige wenige Antidepressiva zu erheblichen Gewichtszunahmen, bis hin zur Adipositas führen und auch die Glukosehomöostase beeinträchtigen können.
Die Adipositas ist nach der Definition der WHO als eine krankhafte Zunahme von Körperfett definiert, die zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung führen kann.
Für die Entstehung einer Adipositas sind viele Ursachen verantwortlich wie z.B. moderner Lebensstil, Stress, Essstörungen und auch Medikamente, wie z.B. bestimmte Psychopharmaka.
Von der Klasse der Antidepressiva und deren Wirkungen an den Rezeptoren hängt es ab, ob Gewichtszunahmen oder -abnahmen erwartbar sind.
Für die Gewichtszunahmen spielen möglicherweise das serotonerge und das histaminerge System eine entscheidende Rolle.
Der Zusammenhang zwischen einer Antidepressiva-Einnahme und Gewichtsveränderungen ist auch für die klinische Praxis wichtig, da eine stärkere Gewichtszunahme u.a. zur Entwicklung von Bluthochdruck, Arthrose und koronarer Herzkrankheiten beitragen kann. Fettleibigkeit und erhöhte abdominale Adipositas sind auch die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von einem metabolischen Syndrom und Diabetes Mellitus Typ 2.
Bei depressiven Patienten sollten daher das Körpergewicht und die Blutzuckerwerte überwacht werden, da der langfristige Einsatz von einigen Antidepressiva auch mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Mellitus Typ 2 assoziiert sein könnte.
Eine Gewichtszunahme, die durch Antidepressiva verursacht wird, ist auch häufig ein wichtiger Grund für Non-Compliance und schlechte Behandlungsergebnisse.
Eine Adipositas erhöht jedoch auch zusätzlich das Risiko für die Entwicklung von Depressionen.
Essstörungen sind häufig auftretende Erkrankungen, die durch ein verändertes Essverhalten gekennzeichnet sind. Durch die Essstörungen wird das Körpergewicht beeinflusst. So führen manche Essstörungen wie z.B. die Anorexia Nervosa zu Untergewicht. Andere wie die Bulimia Nervosa, die Binge Eating Störung und das Night Eating Syndrom sind eher mit Adipositas assoziiert. Begleiterscheinungen von Essstörungen können depressive Verstimmungen sein. Deswegen spielt häufig, neben eine Psychotherapie, auch eine psychopharmakologische Therapie mit Antidepressiva eine wichtige Rolle.
Methodik: Die vorliegende Diplomarbeit basiert auf einer PubMed basierten Literaturrecherche der letzten 5 Jahre (2010- 2015) unter Einbezug der wichtigsten Originalarbeiten bzgl. einer Antidepressiva-Einnahme und konsekutiven Gewichtsveränderungen.