Gewählte Publikation:
Pichlbauer, R.
Zusammenhang zwischen renaler Kalziumausscheidung und Pulswellengeschwindigkeit bei PatientInnen mit Bluthochdruck
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Keppel Martin Helmut
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Pilz Stefan
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- Abstract:
- Hintergrund: Ergebnisse epidemiologischer Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen Kalzium-Metabolismus und dem kardiovaskulären System. Es gibt Evidenz dafür, dass die renale Ausscheidung von Kalzium (Ca2+) in einem engen Zusammenhang mit dem arteriellen Blutdruck steht. So wurde zum Beispiel der Zusammenhang zwischen Nephrolithiasis und arterieller Hypertonie, einem Risikofaktor für das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen, bereits in vielen Studien beobachtet. Eine Assoziation zwischen renaler Ca2+-Ausscheidung und anderen Risikofaktoren, wie der Gefäßsteifigkeit, wurde bisher jedoch kaum wissenschaftlich untersucht. Aus diesem Grund analysiert diese Diplomarbeit den Zusammenhang zwischen renaler Ca2+-Ausscheidung und der Pulswellengeschwindigkeit, einem Surrogatmarker für die Gefäßsteifigkeit, bei hypertensiven PatientInnen.
Methoden: Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine Querschnittsanalyse im Rahmen der „Steirischen Bluthochdruck Studie“, welche sich auf PatientInnen beschränkt, bei denen Daten zur renalen Ca2+-Ausscheidung und zur Pulswellenanalyse vorhanden sind. Die renale Ca2+-Ausscheidung wurde aus einer 24-Stunden-Harnsammlung gemessen, eine Pulswellenanalyse wurde mit Hilfe von EKG-synchronisierter Applanationstonometrie durchgeführt. Die Daten wurden unter anderem mit einer Korrelations- und Regressionsanalyse statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: In die Studie wurden 87 ProbandInnen mit Hypertonie eingeschlossen. Das durchschnittliche Alter der StudienteilnehmerInnen lag bei 60,0 Jahren, der Anteil an Frauen bei 52%. Es konnte eine Korrelation zwischen renaler Ca2+-Ausscheidung im 24-Stunden-Harn und Pulswellengeschwindigkeit gezeigt werden (Pearson-Korrelationskoeffizient r = -0,247; p = 0,021). Nach Adjustierung für potentielle Confounding Faktoren zeigte sich in einer Regressionsanalyse jedoch kein statistisch signifikanter Zusammenhang.
Resümee: Unsere Studie konnte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen renaler Ca2+-Ausscheidung im 24-Stunden-Harn und Pulswellengeschwindigkeit in hypertensiven PatientInnen finden. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um den Zusammenhang zwischen renaler Ca2+-Ausscheidung und kardiovaskulärem Risiko noch genauer zu evaluieren.