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Selected Publication:

Sorger, A.
Therapie der Insomnie - einst und heute
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Beubler Eckhard
Altmetrics:

Abstract:
Schon vor 2000 Jahren wurden Hypothesen zum Schlaf, seiner Notwendigkeit und Bedeutung aufgestellt. Es ist jedoch ein bis heute nicht restlos aufgeklärtes Mysterium, wozu der Schlaf dem Menschen dient. Fest steht, dass Schlaflosigkeit krank macht und zu Unwohlsein führt. Epidemiologischen Studien zufolge leiden zwischen 20 und 30% der Menschen in Industrieländern unter Schlafstörungen, wobei die Prävalenz mit dem Alter steigend ist. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im ersten Teil mit der Physiologie des Schlafes. Dabei wird neben der Erörterung der Struktur des Schlafes, seiner Funktionen und klinischen Bedeutung unter anderem auch auf neurophysiologische Grundlagen, Prinzipien der Schlafregulation und sich im Hirnstamm abspielende neurochemische Vorgänge in Bezug auf Wachheit und Schlaf, eingegangen. Weiters wird die Herangehensweise an Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen thematisiert. Die Arbeit legt den Fokus auf die Gruppe der als „Insomnien“ bezeichneten Schlafstörungen. Der dritte Teil der Arbeit umfasst die therapeutischen Möglichkeiten in der Behandlung der Insomnien, wobei zu Beginn auf nicht-medikamentöse Therapieoptionen, im Sinne psychoedukativer Maßnahmen, eingegangen wird. Der Hauptteil der Arbeit besteht jedoch aus einer übersichtlich strukturierten Besprechung der in der Vergangenheit und gegenwärtig gängigen Schlafmittel. Hierzu zählen Barbiturate, Benzodiazepine, Chloralhydrat, Clomethiazol, Histaminrezeptor-Antagonisten, Melatoninrezeptor-Agonisten, Phytopharmaka, sedierende Antidepressiva, sedierende Neuroleptika und Z-Substanzen. Die große Gruppe der als Sedativa eingesetzten Arzneien steht in einem Spannungsfeld von Effektivität, teils nicht unerheblichen Nebenwirkungen und der Möglichkeit einer Abhängigkeitsentwicklung. Ziel der Arbeit ist es, einen aktuellen Überblick über die Therapieoptionen der Insomnien zu geben und deren Nutzen und Risiken abzuwägen.

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