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Selected Publication:

Janout, S.
Langzeitergebnisse von Verletzungen des hinteren Kreuzbandes bei Kindern und Jugendlichen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Singer Georg
Wegmann Helmut
Altmetrics:

Abstract:
EINLEITUNG: Läsionen des hinteren Kreuzbandes bei Kindern und Jugendlichen sind sehr selten. Aufgrund der Bandelastizität kommt es häufiger zu osteochondralen Ausrissen an Femur oder Tibia als zu Rupturen des Bandes. Es gibt Kontroversen über die Therapieplanung zwischen konservativen und operativen Vorgehensweisen im Kindes- und Jugendalter und in der Literatur nur sehr wenig sachdienliche Information über das Langzeit-Outcome. Vor allem für Kinder und Jugendliche, mit einem im Wachstum befindlichen Skelett, ist ein gutes Outcome der Behandlung wichtig, um zu einem aktiven Leben zurückkehren zu können und mögliche Folgeschäden zu vermeiden. METHODEN: Die Daten aller Kinder, die mit einer Verletzung des hinteren Kreuzbandes an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie zwischen 2005 und 2014 vorstellig wurden und zu diesem Zeitpunkt jünger als 18 Jahre waren, wurden retrospektiv analysiert. Das Langzeitoutcome wurde durch eine klinische Nachuntersuchung und spezielle Scores beurteilt. Die hintere Schublade und das Vorhandensein von Arthrosezeichen wurde mithilfe von Röntgenaufnahmen analysiert. ERGEBNISSE: Das Patientenkollektiv umfasste 16 PatientInnen. Alle wurden einer operativen Behandlung unterzogen. 56% der PatientInnen erlitten eine Ruptur des hinteren Kreuzbandes, 44% einen tibialen osteochondralen Ausriss. 3 PatientInnen (19%) erlitten eine isolierte HKB Läsion. 13 (81%) hatten zusätzliche Begleitverletzungen. Eine Mitbeteiligung der posterolateralen Gelenkecke zeigte sich bei 6 (46%) der PatientInnen. Die Behandlung erfolgte in 4 Fällen mit Quadricepssehneninterponat, 4-mal mit Semitendinosus-Gracilissehne, einmal mit Bone-Tendon-Bone-Technik, einmal mittels Kreuzbandnaht und in 6 Fällen mit einer osteosynthetischen Refixation. Zwei der PatientInnen mussten einer Revision unterzogen werden. Die im Rahmen der Nachuntersuchung erhobenen IKDC Scores ergaben einen Mittelwert von 76 Punkten. Der Tegner Lysholm Score betrug durchschnittlich 78,63 Punkten. Der Mittelwert der hinteren Schublade der verletzten Seite betrug 7,19 mm. SCHLUSSFOLGERUNG: Die operative Behandlung einer hinteren Kreuzbandläsion, mittels Reparatur oder Rekonstruktion, ist eine adäquate Behandlungsmethode für Kinder und Jugendliche. Davon profitieren können vor allem jene PatientInnen mit multiligamentären Verletzungen sowie jene mit dislozierten Avulsionsfrakturen. Das Ergebnis sollte jedoch immer in Anbetracht der Schwere der initialen Verletzung gesehen werden.

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