Selected Publication:
Fink, D.
PSYCHOPHARMAKA IN DER SCHWANGERSCHAFT –
RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Beubler Eckhard
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Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die vorliegende Diplomarbeit versucht den aktuellen Forschungsstand über die Pränataltoxikologie einer Anwendung von Psychopharmaka in der Schwangerschaft wiederzugeben.
Zu Beginn einer Schwangerschaft gilt bis zur Einnistung ein Alles- oder Nichts Gesetz. Danach folgt die sensibelste Phase der Schwangerschaft bezüglich teratogener Noxen: die Organogenese. Prinzipiell können nur Substanzen, die kleiner als 600-800 Dalton sind die Plazentaschranke überwinden und eine fruchtschädigende Wirkung ausüben.
Auf folgende Substanzklassen wird im Rahmen der Diplomarbeit genauer eingegangen:
Antidepressiva: Die aktuelle Forschung im Bereich der Antidepressiva beschäftigt sich hauptsächlich mit der Gruppe der SSRIs. Hinweise auf kardiale Defekte oder andere Anomalien konnten nicht bestätigt werden.
Antipsychotika: Für Olanzapin, Quetiapin und Risperidon lässt sich mit ziemlicher Sicherheit eine Verbindung zu kongenitalen Malformationen ausschließen. Für Aripiprazol ist die Datenlage noch zu gering und weitere Studien sind notwendig.
Anxiolytika und Hypnotika: Bis dato durchgeführte Studien liefern keinen Hinweis auf ein negatives Outcome bezüglich kongenitaler Anomalien noch in Bezug auf den Spracherwerb der pränatal exponierten Kinder.
Phasenprophylaktika: Ein negativer Effekt durch Phasenprophylaktika insbesondere Antiepileptika kann durch die aktuelle Datenlage nicht ausgeschlossen werden. Weitere Studien sind notwendig, um sichere Aussagen treffen zu können. Die Verschreibung dieser Substanzgruppe sollte in der Schwangerschaft mit Vorsicht vorgenommen werden, wobei auf das erhöhte Risiko für neuerliche Erkrankungsphasen und deren Risiko unbedingt Rücksicht genommen werden muss.
In der Therapie von psychischen Erkrankungen in der Schwangerschaft muss ein sorgfältiges Nutzen-Risiko-Verhältnis aufgestellt werden: Auf der einen Seite stehen die mütterliche Mortalität und ihr Wohlbefinden, Schwangerschafts- und geburtshilfliche Komplikationen… auf der anderen Seite befindet sich das Risiko für das Ungeborene: Malformationen, neurologische und psychomotorische Defizite sowie spätere Verhaltensauffälligkeiten.