Gewählte Publikation:
Ziebermayr, C.
Doping im Freizeit- und Leistungssport - pharmakologische Aspekte
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 84
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Donnerer Josef
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- Abstract:
- Diese Arbeit basiert auf einer Literaturrecherche über verbotene Dopingsubstanzen und -methoden. Es wird vor allem auf pharmakologische Aspekte, Wirkungen, Nebenwirkungen, sowie Nachweismethoden eingegangen.
Doping ist kein Phänomen, welches es erst seit einigen Jahrzehnten gibt. Die Menschen haben schon seit Jahrtausenden das Bestreben, durch Hilfsmittel ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Um einen fairen und sauberen Sport zu ermöglichen, wurden Organisationen gegründet, deren Aufgabe die Dopingbekämpfung ist. Im Leistungssport werden regelmäßig Dopingkontrollen, sowohl in als auch außerhalb von Wettkämpfen, von akkreditierten Laboratorien durchgeführt. Aufgrund der Fortschritte in der medizinischen Forschung (z.B. Gentherapie, Entwicklung neuer Arzneimittel) wird die Anzahl der Dopingsubstanzen und -methoden größer. Um in der Dopinganalytik nicht hinterherzuhinken, wird ständig an der Entwicklung und Verbesserung von Nachweismethoden gearbeitet.
Die Welt Anti-Doping Agentur veröffentlicht jährlich eine Liste, mit den im Leistungssport verbotenen Substanzen und Methoden. Diese Verbotsliste wird unterteilt in Substanzen und Methoden, die zu allen Zeiten, nur im Wettkampf oder in bestimmten Sportarten verboten sind. Zu jeder Zeit verboten sind anabole Substanzen, Peptidhormone und Wachstumsfaktoren, Beta-2-Agonisten, Hormone und Stoffwechselmodulatoren, sowie Diuretika und Maskierungsmittel. Die Manipulation von Blut und Blutbestandteilen, die chemische oder physikalische Veränderung von Dopingproben und Gendoping sind ebenfalls zu allen Zeiten verboten. Während des Wettkampfs sind Stimulanzien, Narkotika, Cannabinoide und Glucocorticoide nicht erlaubt. Alkohol und Beta-Blocker dürfen in bestimmten Sportarten nicht eingesetzt werden.
Anabolika werden sowohl im Leistungssport als auch im Freizeitsport, insbesondere in Fitnessstudios, verwendet. Sie sind wegen ihrer stimulierenden Wirkung auf den Muskelaufbau und Fettabbau sehr populär, obwohl sie ernstzunehmende gesundheitliche Schäden verursachen können.
Eine weitere beliebte Methode zur Steigerung der Leistungsfähigkeit ist die Erhöhung der Sauerstofftransportkapazität im Blut. Zu diesem Zweck werden Bluttransfusionen verabreicht oder Substanzen verwendet, welche denselben Wirkungsmechanismus, wie das körpereigene und die Blutbildung stimulierende Hormon Erythropoietin haben oder seine Wirkung auf eine ähnliche Weise auslösen (z.B. HIF-Stabilisatoren).
Mit der Einnahme von Diuretika und Maskierungsmitteln wird versucht, durch die Ausschwemmung von Flüssigkeit, kurzfristig Gewicht zu verlieren (gewichtsbezogene Sportarten), das Muskelrelief besser darzustellen (Bodybuilding) oder die Konzentration von Dopingsubstanzen im Urin zu verdünnen.
Beim Gendoping wird versucht, die DNA oder die Genexpression so zu verändern, dass es zu einer Leistungssteigerung kommt. Dies kann durch das Einbringen neuen genetischen Materials in den Organismus oder durch die Modifikation bestimmter körpereigener Gene geschehen. Potenzielle Ziele sind z.B. die Gene, die für Erythropoietin, VEGF, HIF oder Myostatin kodieren.