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Gewählte Publikation:

Filnkößl, A.
Sporttauglichkeitsuntersuchungen in Europa - Aktuelle Durchführung und Auswirkung auf den plötzlichen Herztod
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 62 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Koestenberger Martin
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der plötzliche Herztod ist bei jungen Athleten/Athletinnen ein seltenes jedoch tragisches Ereignis, welches mit einer Inzidenz, von 0,5 bis 4/100.000 Athleten/Athletinnen pro Jahr auftritt. In 2/3 der Fälle sind die SportlerInnen jünger als 18 Jahre. Die Ursachen hierfür liegen mit 55 - 85% vor allem im kardiologischen Bereich. Obwohl eine italienische Studie zeigte, dass sich durch die Standardisierung und Verpflichtung einer Sporttauglichkeitsuntersuchung die Inzidenz des plötzlichen Herztodes um 90% senken ließe gibt es bis heute in Europa keine einheitlichen Vorgaben für eine solche Untersuchung. Methoden: Um einen genauen Überblick über den aktuellen Wissensstand bei Ärzten/Ärztinnen zu erhalten und diesen mit den offiziellen Angaben zu vergleichen, führten wir eine europaweite Online Umfrage durch und ergänzten die Umfrageergebnisse mit denen der European Federation of Sports Medicine (EFSMA). Ergebnisse: Im Rahmen unserer Umfrage erhielten wir nach 2 Monaten 16 Antworten aus 8 verschiedenen Ländern und durch die Arbeit der EFSMA kamen wir zu Informationen aus insgesamt 27 Nationen. Im Vergleich zeigte sich ein großer Unterschied betreffend nationaler als auch internationaler Empfehlungen und der Durchführung der pre-participation examination (PPE). Dieser betraf vor allem die Zusammenstellung einer Sporttauglichkeitsuntersuchung. Einigkeit herrschte bei der Frage, ob die Verpflichtung und Standardisierung einer solchen Untersuchung notwendig wäre. 81% der Befragten waren für die verpflichtende Einführung einer standardisierten Untersuchung, was in nur 63% der untersuchten Nationen der Fall ist, wobei in 24 der 27 untersuchten Länder auch ein EKG durchgeführt wird. Schlussfolgerung: Trotz des Erfolges der PPE in der italienischen Studie, gibt es europaweit keine einheitlichen Vorgaben, ob eine solche Untersuchung verpflichtend durchgeführt werden muss und in welchem Umfang. Die österreichische Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention setzt sich daher europaweit für eine verpflichtende, standardisierte Sporttauglichkeitsuntersuchung inklusive genauer Anamnese, einem körperlichen Status mit sorgfältiger internistischer und orthopädischer Untersuchung und einem 12 - Kanal - EKG vor dem Wettkampfsport ein. Weiters sollte diese von speziell geschultem Personal durchgeführt werden

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