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Götzinger, S.
Pharmakologische Aspekte der pädiatrischen Antibiotikatherapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 78
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Beubler Eckhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Ziel dieser Arbeit war es Besonderheiten der pädiatrischen Antibiotikatherapie, insbesondere der pharmakologischen Aspekte näher zu beleuchten. Zusätzlich liefert die vorliegende Diplomarbeit einen Überblick über gängige Antibiotika, klassifiziert anhand ihres Wirkmechanismus.
Es wurden zunächst pharmakokinetische Grundbegriffe und die Teilprozesse (Resorption, Verteilung und Elimination) erläutert ebenso wie pharmakodynamische Teilgebiete (Agonisten und Antagonisten, Rezeptklassen und Dosis-Wirkungs-Beziehungen). Des Weiteren wurde versucht, pädiatrische Besonderheiten, die bei diesen pharmakologischen Betrachtungen existieren, aufzuzeigen.
Leider sind diese beiden Teilgebiete der pädiatrischen Pharmakologie nicht Gegenstand vieler Untersuchungen. In der Pharmakokinetik zu beachten sind beispielsweise veränderte Resorptionsgeschwindigkeiten des Säuglings bei physiologisch verlängerter Magenpassage, außerdem verursachen die unterschiedlichen Verhältnisse der anatomischen Kompartimente in Abhängigkeit vom Alter große Unterschiede im Verteilungsvolumen verschiedener Antibiotika. Die hepatische Elimination bei Säuglingen ist noch nicht ausgereift. Sie benötigen oft weitaus weniger Medikamente im Gegensatz zu Kleinkindern. Diese Altersklasse benötigt häufig eine deutlich höhere Dosis, da ihre Gesamtkörperclearance im Verhältnis zur Körperoberfläche vergrößert ist. Pädiatrische Besonderheiten in der Pharmakodynamik sind besonders in der Rezeptorentwicklung zu finden.
Beim Resümee über gängige pädiatrische Antibiotika wurde besonderes Augenmerk auf die Kinetik der einzelnen Substanzen und pädiatrische Dosierungen gelegt. Im weiteren Verlauf wurden außerdem Nebenwirkungen und Wechselwirkungen der Antibiotika aufgezeigt, die ihren Ursprung in den Besonderheiten der pädiatrischen Pharmakodynamik und -kinetik haben. Zu nennen sind hier vor allem das Grey-Syndrom bei Neugeborenen unter Chloramphenicoltherapie, Wachstumsverzögerungen und Dentinschäden unter Tetracyclinen und Knorpelschäden unter Gyrasehemmern.
Die aktuell zehn häufigsten antibiotischen Medikamente der Pädiatrie in Deutschland, inklusive aktueller Resistenzen, wurden zuletzt ebenfalls gezeigt.