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Gewählte Publikation:

Hacker, C.
Die Rolle von 5-HT-Rezeptoren in der Depression
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 100 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Beubler Eckhard
Altmetrics:

Abstract:
Die Depression ist eine multifaktorielle Erkrankung mit einer seit Jahren steigenden Prävalenz-und Inzidenzrate. Die Behandlung erfolgt primär medikamentös, auch wenn mit psychotherapeutischen und biologischen Verfahren weitere wirksame Mittel zur Verfügung stehen. Ein Faktor, der für das Auftreten affektiver Störungen verantwortlich gemacht wird, ist eine Imbalance des serotonergen Systems. Serotonin ist einer der phylogenetisch ältesten Neurotransmitter. Im Gehirn nimmt es bei diversen neuronalen Prozessen eine weitgehend modulierende Rolle ein. Seine starke Verzweigung in alle Teile des Zentralnervensystems spricht dafür, dass Serotonin mit anderen Neurotransmittersystemen interagiert. Aus der Familie der 5-HT-Rezeptoren sind derzeit vierzehn Subtypen bekannt, die auf Grund pharmakologischer und molekularbiochemischer Verwandtschaft in sieben Unterfamilien eingeteilt werden. 5-HT-Rezeptor-Agonisten und –Antagonisten sind bereits im klinischen Alltag als Antiemetika, Anxiolytika und zur Behandlung von Migräne vielfach erprobt. Eine antidepressive Wirkung, die durch eine Blockade oder Aktivierung diverser 5-HT-Rezeptor Subtypen erreicht werden kann, ist Gegenstand lebhafter Forschung. So wird über die Modulation bestimmter Serotoninrezeptoren die Wirkung von Antidepressiva gesteigert, Einfluss auf die neuronale Plastizität und die Störung der Neurotransmission genommen sowie die Freisetzung von Serotonin und anderer Neurotransmitter reguliert. Pharmaka, die bestimmte Serotoninrezeptoren agonistisch oder antagonistisch beeinflussen, werden die derzeitigen Antidepressiva nicht ablösen, jedoch versprechen sie, zukünftig eine wertvolle Ergänzung in der antidepressiven Therapie zu werden.

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