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Gewählte Publikation:

Kornstädt, S.
Sutureless Aortic Valve Replacement - Analyse von 52 Patienten/Innen eines Single Centers
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 103 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Dapunt Otto Eugen
Vötsch Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der minimal-invasive Aortenklappenersatz verfolgt das Ziel das iatrogene Trauma der Operation gering zu halten und wurde mit der Einführung nahtloser Kunstklappen vereinfacht. In dieser Arbeit werden Patienten/Innen der Abteilung für Herzchirurgie mit minimal-invasiven Aortenklappenersatz und nahtloser Kunstklappe in Hinsicht auf Patientensicherheit evaluiert. Methoden: Zwischen April 2014 bis Januar 2016 wurden 52 Patienten/Innen mit einem Aortenklappenersatz mittels rechts anteriorer Minithorakotomie mit nahtloser Kunstklappe retrospektiv rekrutiert. Die statistische Analyse erfolgte deskriptiv. Hauptzielgrößen waren prä- und intraoperativen Kerndaten sowie perioperative Ereignisse wie Tod, Myokardinfarkt, Apoplex, Thromboembolien und weiteren Komplikationen. Nebenzielgrößen waren Dauer des Intensiv- bzw. Gesamtkrankenhausaufenthalt und echokardiographische Befunde zur Graduierung der Aortenstenose. Ergebnisse: Das mittlere Patientenalter betrug 75,46 ± 7,11 Jahre. Von 52 Patienten/Innen waren 24 (46,15%) männlich. Der logistische EuroSCORE lag im Mittel bei 8,53 ± 4,37%, der EuroSCORE II 2,59 ± 1,54% und der STS-PROM Score 2,10 ± 0,97%. 27 (51,92%) Patienten/Innen litten präoperativ unter Dyspnoe, 16 (30,77%) unter Angina Pectoris und sechs (11,54%) unter Synkope. Alle Patienten/Innen wurden elektiv wegen einer schweren Aortenstenose mit mittlerer Klappenöffnungsfläche von 0,67 ± 0,16cm2 operiert. Es wurde 22 mal (42,31%) die Medtronic 3F Enable, 25 mal (28,08%) die Sorin Perceval S und fünfmal (9,62%) ein konventionelles Kunstklappenmodel verwendet. Die mittlere Operationszeit betrug 186,37 ± 45,33 Minuten, die CPB Dauer 93,98 ± 25,57 Minuten und die Aortenklemmung 50,94 ± 14,04 Minuten. In 38 (73,08%) Fällen wurde für den arteriellen Schenkel der HLM die A. Femoralis gewählt. Viermal (7,84%) kam es zum Wiederholten Klemmen der Aorta, wobei dreimal (5,88%) eine neue Kunstklappe implantiert wurde. Im Mittel lagen die Patienten/Innen postoperativ 5,39 ± 11,55 Tage auf der Intensivstation und wurden nach 20,06 ± 9,90 Tagen entlassen. Im Patientenkollektiv gab es keinen einzigen Todesfall, Myokardinfarkt, Schlaganfall oder thromboembolisches Ereignis. Ein/e (1,92%) Patient/In entwickelte postoperativ eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz. Weitere 14 (15,38%) Patienten/Innen entwickelten Herzrhythmusstörungen, wobei fünfmal (9,62%) die Implantation eines permanenten Schrittmachers notwendig wurde. Conclusio: Der minimal-invasive Aortenklappenersatz mittels rechts anteriorer Minithorakotomie und nahtloser Kunstklappe ist eine chirurgische Alternative für Patienten/Innen mit isolierter schweren Aortenstenose. Die postoperativen Ergebnisse sind in einer größeren Studienpopulation reproduzierbar und die Inzidenz perioperativer Komplikationen liegt in einem für den Eingriff vertretbaren Bereich.

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