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Potz, F.
DIE PROPHYLAKTISCHE (INZIDENTELLE) SALPINGEKTOMIE IM RAHMEN BENIGNER GYNÄKOLOGISCHER UND GEBURTSHILFLICHER OPERATIONEN IN ÖSTERREICH
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 90 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Laky Rene Walter
Tamussino Karl
Altmetrics:

Abstract:
FRAGESTELLUNG In den letzten Jahren ist die Tube als Ursprung des epithelialen Ovarialkarzinoms postuliert worden. Demzufolge ist die inzidentelle (prophylaktische) Salpingektomie im Rahmen von benignen gynäkologischen und geburtshilflichen Operationen zum Thema geworden. Andererseits werden mögliche Nebenwirkungen dieses Eingriffes, wie die mögliche Beeinträchtigung der Blutversorgung des Ovars, diskutiert. Diese Diplomarbeit setzt sich aus einer Literaturrecherche zum derzeitigen Wissensstand bezüglich der möglichen Vor- und Nachteile einer Salpingektomie und einer Umfrage über das Vorgehen bezüglich inzidenteller Salpingektomie an allen öffentlichen Abteilungen in Österreich Ende 2014 zusammen. METHODE Die Abteilungen erhielten elektronischen Zugang zu einem Umfragebogen, der mit dem Online-Tool SurveyMonkey erstellt wurde. Erfragt wurden die Vorgehensweisen bezüglich inzidenteller Salpingektomie bei benignen gynäkologischen Eingriffen inkl. Tubensterilisation sowie bei der Sectio caesarea mit Sterilisationswunsch. ERGEBNISSE 66 Abteilungen beantworteten die Umfrage (Rücklaufquote: 88%). Im Rahmen benigner gynäkologischer Eingriffe empfehlen 46/66 (70%) der Abteilungen die inzidentelle Salpingektomie. Auch im Rahmen einer Sterilisation ist die am häufigsten angewendete Methode die Salpingektomie bzw. Fimbriektomie (71% bzw.. Als Grund für die Empfehlung zur Salpingektomie gaben alle Abteilungen die Intention der Prophylaxe des Ovarialkarzinoms an (100%). 18% (12/66) empfehlen die Salpingektomie nicht. Von diesen sorgen sich 45% (5/12) um die Blutversorgung der Ovarien. Drei Kliniken, die die inzidentelle Salpingektomie nicht empfehlen, geben an, die Fragestellung sei bisher nicht diskutiert worden. SCHLUSSFOLGERUNG Der Literaturrecherche zufolge scheint die inzidentelle Salpingektomie nicht nur die Sterilisationsmethode der Wahl für Frauen mit abgeschlossener Familienplanung zu sein, sondern sollte auch mit den entsprechende Patientinnen besprochen werden. Ende 2014 war die inzidentelle Salpingektomie bei benignen gynäkologischen und geburtshilflichen Eingriffen an österreichischen Abteilungen weit verbreitet. Im Vergleich mit internationalen Daten aus ähnlichen Umfragen wird die inzidentelle Salpingektomie in Österreich sehr viel häufiger durchgeführt. Die Intention der inzidentellen Salpingektomie ist stets die Prophylaxe des Ovarialkarzinoms.

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