Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Flosdorff, J.
Adrenomedullin in Gestationsdiabetes
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schliefsteiner Carolin
Wadsack Christian
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Adrenomedullin, ein 52 Aminosäuren langes Peptidamid, zählt zu den potentesten bisher bekannten Vasodilatoren. Als neuer Biomarker in der Literatur beschrieben, wurde die Substanz bereits bei verschiedenen Krankheitsbildern, wie Sepsis, Schock, Herzinsuffizienz und in Zusammenhang mit Tumorerkrankungen untersucht. Bei Gestationsdiabetes, auch eine temporäre inflammatorische Krankheit in der Schwangerschaft, wurden systemische Konzentrationen von Adrenomedullin in Neugeborenen noch nicht ausreichend untersucht. Ziel dieser Arbeit war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen Adrenomedullin und dem Schwangerschaftsdiabetes in einer retrospektiven Beobachtungsstudie zu untersuchen. Methoden: Um zu vergleichen, ob sich bei diabetischen Schwangeren (n=37) und nicht diabetischen Kontrollen (n=28) Unterschiede in der Adrenomedullin-Konzentration und Produktion im fetalen Kreislauf finden lassen, wurde aus dem gemischten Nabelschnurblutplasma von Neugeborenen, die Vorstufe von Adrenomedullin Mid-Regional-Proadrenomedullin gemessen und zusätzlich mit klinischen Parametern korreliert. Des Weiteren wurden verschiedene Gewebetypen der Plazenta mittels Westernblot und RealTime-PCR auf die Protein- und mRNA-Expression von Adrenomedullin untersucht. Ergebnisse: Im Plasma der Gestationsdiabetesgruppe wurde eine Mid-Regional-Proadrenomedullin Konzentration von 1,25 nmol/l im Vergleich zu den nicht diabetischen Kontrollen1,06 nmol/l (p=0,003) gemessen. Adrenomedullin Expression wurde nur in Hofbauerzellen, in First-Trimester-Plazentagewebe, in nicht diabetischem Term-Plazentagewebe und in diabetischem Term-Plazentagewebe nachgewiesen. Das diabetische Term-Plazentagewebe zeigte die höchste Expression von Adrenomedullin-Protein, jedoch war dieser Unterschied nicht signifikant, bedingt durch hohe biologische Variabilität der eingesetzten Gewebeproben. Alle bei der RT-PCR verwendeten Proben exprimierten Adrenomedullin-mRNA, wobei die Term-Trophoblasten gegenläufig zu den Ergebnissen beim Westernblot, jedoch übereinstimmend mit den MR-ProADM-Messungen, die höchste mRNA-Expression zeigten und damit eine hohe Ableseaktivität. Diskussion: In dieser Pilotstudie konnten signifikante Unterschiede bei den MidRegional-ProAdrenomedullin-Konzentrationen im Nabelschnurblut von diabetischen zu nicht diabetischen Schwangerschaften gezeigt werden. Möglicherweise handelt es sich bei Midregional-ProAdrenomedullin damit um einen zukünftigen Marker, der bei Gestationsdiabetes verwendet werden kann. Um diese Daten abzusichern sind weitere Untersuchungen mit definierten und charakterisierten Gruppen und größerer Anzahl an Plasmaproben notwendig.

© Med Uni Graz Impressum