Gewählte Publikation:
Malaj, I.
Alkoholisation von Morton Neuromen unter Neurographie und Bildwandler -
eine neuartige Methode im Vergleich zu bewährten Verfahren.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 65
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pabinger Christoph
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- Abstract:
- Hintergrund
Das Morton Neurom ist eine Fußerkrankung, die durch eine chronische Einklemmung der Nn. digitales plantares communes aus dem N. tibialis ausgelöst wird. Besonders betroffen sind Frauen aufgrund einer von engeren Schuhwahl. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten: eine konservative Therapie mittels Schuheinlagen und angepasstem Schuhwerk, eine Injektion mit einem Lokalanästhetikum bzw. mit Alkohol oder eine operative Entfernung des Pseudoneuroms. Die in dieser Diplomarbeit behandelte Studie untersucht eine neuartige Methode der Injektion von Alkohol in das Morton Neurom.
Methoden
Nach einer klinischen Untersuchung wird eine MRT Bildgebung angefordert und nach Ausmessen des Neuroms eine Probeinfiltration mit Solu-Celestan und Xylanest durchgeführt. Bei der Alkoholisation wird die optimale Infiltrationsposition mit einer Elektroneurographiesonde und dem Bildwandler ermittelt und im Anschluss werden 2,5 ml 70% Alkohol und zwei ml 4% Xylocaid impliziert.
Die 13 PatientInnen, die an der Studie teilnahmen, hatten sich im Zeitraum von 2011 bis November 2015 im OPZ Graz behandeln lassen. Zur Auswertung wurden die Arztbriefe sowie ein durchgeführtes Telefoninterview herangezogen. Dabei wurden drei Scores festgelegt: der VAS, der AOFAS und ein Teil des SF-36.
Ergebnisse
Jede Alkoholisation kann als technisch einwandfrei eingestuft werden und es kam bei keinem/ keiner PatientIn zu Komplikationen. Elf von dreizehn PatientInnen mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren wiesen nach der Behandlung einen VAS von höchstens drei auf, was als erfolgreich zu verzeichnen ist und einer Erfolgsquote von 85% entspricht. Drei PatientInnen benötigten eine zweite Injektion, woraus ergibt sich eine Erfolgsquote je Injektion von 69%. Der VAS sank von 7,91±1,64 vor der Behandlung auf 1,00 ±1,73 nach einem Follow-up von 33 Monaten. Alle drei Scores verbesserten sich höchst signifikant (p<0,001).
Konklusion
Der Erfolg des hier durchgeführten neuen Verfahrens konnte statistisch höchst signifikant nachgewiesen werden und zeigt im Vergleich zu anderen Methoden der Alkoholisation sehr viel höhere Werte bei der Erfolgsquote je Injektion. Eine Integration der Methodik in das Behandlungsprotokoll von Morton Neuromen ist daher zu empfehlen.