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Gewählte Publikation:

Valentin, K.
Endometriose- Einfluss auf Lebensqualität, Sexualität und Fertilität
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Trutnovsky Gerda
Wölfler Monika Martina
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Endometriose ist eine gutartige, chronische Erkrankung, die durch das Auffinden von Gebärmutterschleimhaut außerhalb des Uterus gekennzeichnet ist. Sie betrifft ungefähr 10% der Frauen aller ethnischen Gruppen hauptsächlich im reproduktiven Alter. Die Ursache der Erkrankung ist unklar, man versucht sie mit verschiedenen Entstehungstheorien zu erklären. Bei 80% der betroffenen Patientinnen führt sie zu Beschwerden , die vom Grad der Ausprägung unabhängig sind wie beispielsweise Dyspareunie, Blutungsstörungen, chronische Unterbauchschmerzen und Sterilität. Die Leitfrage dieser Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Endometriose auf die Lebensqualität, Fertilität und Sexualität der betroffenen Frauen. Material und Methoden: Im Rahmen einer Literaturrecherche, anhand verschiedener Lehrbücher und Publikationen aus PubMed, wurde versucht, den Einfluss von Endometriose auf die Lebensqualität der Frauen herauszufiltern. Zusätzlich wurden klinische Daten von Patientinnen, die wegen Endometriose oder anderen gynäkologischen Schmerzen an der Universitäts-Frauenklinik Graz in Behandlung waren, retrospektiv untersucht. Es wurden die beantworteten Endometriosis Health Profile-30 (EHP-30)- Fragebögen in eine Excel- Tabelle eingetragen und ausgewertet. Das Studienkollektiv bestand aus Frauen im Alter zwischen 18-75 Jahren, bei denen Endometriose, Vulvodynie, rezidivierende Infektionen oder Chronische Unterbauchschmerzen diagnostiziert wurden. Die 40 Patientinnen wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt. In die Endometriosegruppe wurden Frauen eingeordnet, bei denen Endometriose bereits diagnostiziert worden war oder wo „Verdacht auf Endometriose“ angegeben wurde. Befragte mit Vulvodynie, rezidivierende Infektionen oder Chronischen Unterbauchschmerzen ohne Hinweis auf Endometriose kamen in die Kontrollgruppe. Ergebnisse: Insgesamt lagen 45 EHP- 30 Fragebögen von 40 Patientinnen vor. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die größten Auswirkungen auf die Lebensqualität in den Abschnitten „Geschlechtsverkehr“ und „Kontrolle und Hilflosigkeit“ angegeben wurden. Eine geringere Beeinträchtigung im Vergleich zu anderen Unterbereichen nahmen die Patientinnen in den Subskalen „Beziehung mit Kindern“ und „Behandlung“ wahr. Schlussfolgerung: Die Behauptung, dass Endometriose große Auswirkungen auf die Lebensqualität, Sexualität und Fertilität der betroffenen Frauen ausübt, konnte bestätigt und mit den ausgewerteten Ergebnissen des EHP- 30 aufgezeigt werden. Insgesamt kann man sagen, dass das EHP- 30 ein sehr nützliches Instrument ist, das physikalische, psychologische und soziale Aspekte beinhaltet. Es sollte in Zukunft als Standardmethode bei Frauen mit Endometriose, „Verdacht auf Endometriose“, Vulvodynie oder Chronischen Unterbauchschmerzen festgelegt werden, um die psychologischen und sozialen Auswirkungen bei der Behandlung zu berücksichtigen.

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