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Delcev, P.
Einfluss von Levosimendan auf die Langzeit-Patency Rate von arteriellen Grafts in der Bypasschirurgie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 97
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Knez Igor
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Pondorfer-Schäfer Prisca
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Intraoperativer Vasospasmus und low cardiac output syndrome sind gefürchtete Komplikationen, die im Rahmen von Bypassoperationen (CABG) auftreten können. Vasodilatatoren und Inotropika sind zur Verhinderung bzw. Bekämpfung dieser Erreignisse indiziert. Viele Inotropika verfügen über vasomotorische Eigenschaften. In dieser Studie wird der Effekt des Ca2+ Sensitizer Levosimendan auf den in vivo Blutfluss (flow) der A. thoracica interna (LIMA), A. radialis (RA) und auf die Hämodynamik analysiert. Als Bezugsubstanzen werden Dobutamin und Kochsalz verwendet.
Methoden: Insgesamt 45 PatientInnen (38 m, 7 w), die zur elektiven Bypassoperation aufgenommen wurden, wurden in diese monozentrische, prospektive, randomisierte doppelblind Studie inkludiert. Nach dem Zufallsprinzip wurden sie in drei Gruppen (Levosinmendan, Dobutamin, Kochsalz), zu je 15 Personen aufgeteilt und bekamen perioperativ entweder Levosimendan (12 µg/kg/min), Kochsalzlösung (0.9%), oder Dobutamin (5 µg/kg/min). Die Flußrate wurde dreimal mittels Doppler-Methode direkt am Gefäss bestimmt, zum Zeitpunkt der Medikamentengabe (t0), und im Abständen von 5 (t5) bzw. 10 Minuten (t10) gemessen. Folgende Parameter: mittlerer Blutdruck (MAP), mittlerer Pulmonalisdruck (PAPmean), pulmonary capillary wedge pressure (PCWP) und Herzfrequenz (HR) wurden zu t0, t5 and t10 gemessen. Im Follow-Up wurden Daten über Mortalität, Angina pectoris Symptomatik und Arhythmien erhoben.
Ergebnisse: Die Flußrate der LIMA erhöhte sich signifikant sowohl in der Levosimendangruppe (t0:t5:t10=15,53 ± 6,67: 22,60 ± 13,96: 30,13 ± 13,03 ml/min) als auch in der Dobutamingruppe (t0:t5:t10=22,71 ± 11,30: 24,36 ± 11,63: 26,93 ± 12,31 ml/min). Flowwerte der RA waren signifikant erhöht in der Levosimendangruppe (t0:t5:t10= 13,33 ± 5,95: 22,07 ± 10,03:30,60 ± 9,62 ml/min). Zum t10 waren Flows der RA significant höherer in der Levosimendangruppe als Flows in der Dobutamingruppe. Hämodynamische Paramater blieben stabil in der Levosimendangruppe, während in der Dobutamingruppe eine signifikante Verschlechterung – Erhöhung von HR (t0:t5:t10= 54,60 ± 6,96: 60,67 ± 11,48: 67,13 ± 11,64bpm) und PCWP (t0:t5:t10=10,93 ± 2,43:12,27 ± 2,73:13,20 ± 3,61mmHg) erkennbar war. Im Follow-Up waren nach 5891 Pateintenmonaten keine Unterschiede zwischen den Gruppen zu sehen und die Mortalität an weiteren Herzerkrankungen war 0.
Conclusio: Levosimendan eignet sich im Vergleich zu Dobutamin signifikant besser als Schutz vor Spasmen im Rahmen der chirurgischen Präparation der LIMA Grafts und der RA Grafts.