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Jakovljevic, D.
Makrolidantibiotika – Wirkspektrum, Anwendungsgebiete und Wechselwirkungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Donnerer Josef
Altmetrics:

Abstract:
Im ersten Teil dieser Arbeit werden die Entstehung und Entwicklung der Bakteriologie, sowie die wesentlichen Grundlagen der antiinfektiven Chemotherapie vorgestellt. Damit soll ein allgemeines Grundverständnis über Bakterien und Antibiotika vermittelt werden. Im zweiten Teil wird genauer und spezifischer auf das Thema Makrolide eingegangen, die eine sehr komplex aufgebaute Gruppe der Antibiotika darstellen. Mittels ausführlicher Literaturrecherche wurde nach Publikationen über Wirkmechanismen der Makrolide und ihren Einsatz bei verschiedensten Erkrankungen gesucht. Es folgte eine umfassende Beschreibung des Wirkspektrums, der Anwendungsgebiete, der genauen Angriffspunkte und aller bekannten Neben- und Wechselwirkungen. Auch das Problem der schnellen Resistenzbildung wurde behandelt und Mechanismen der bakteriellen Resistenzentstehung gegenüber Makrolidsubstanzen, sowie Mechanismen zur Resistenzvermeidung aufgezeigt. Hauptsächlich kommen Makrolide wegen ihrer antibiotischen Wirkung im Kindes- und Erwachsenenalter zum Einsatz. Da sie ein breites Erregerspektrum, eine sehr gute Gewebspenetration und Fähigkeit zur intrazellulären Anreicherung aufweisen, kommen sie am häufigsten in der Therapie von bakteriell bedingten Atemwegserkrankungen vor, wie die ambulant erworbene Pneumonie. Viele Forschungsarbeiten decken nun aber ganz andere Eigenschaften der Makrolidantibiotika auf und zeigen Möglichkeiten, wie diese in der Therapie von diversen Krankheiten genutzt werden können. Allen voran ist es der immunmodulierende Effekt, der das Einsatzgebiet der Makrolide erweitert, und das nicht nur im Bereich Atemwegserkrankungen. Sie vermögen unter anderem, durch Beeinflussung zellulärer Mechanismen in die Entzündungsreaktion einzugreifen. Laut vieler veröffentlichter Studien wird diese antiinflammatorische Eigenschaft der Makrolide erfolgreich angewendet, z.B. in der Behandlung von entzündlich bedingten Darmerkrankungen, Atopischer Dermatitis, Psoriasis, rheumatoider Arthritis und sogar nach Herztransplantationen, zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen. Zu dieser immunsuppressiven Gruppe der Makrolide zählen Tacrolimus, Pimecrolimus, Sirolimus und Everolimus.Aber auch andere Eigenschaften, wie z.B. die prokinetische und antineoplastische Wirkung der Makrolide eröffnen neue Behandlungsmöglichkeiten. Dazu wurden Versuchsergebnisse analysiert und interpretiert, um aufzuzeigen, ob diese genannten Effekte der Makrolide therapeutisch erfolgreich umsetzbar sind.

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