Gewählte Publikation:
Sazgary, L.
Strategies in heart surgery following urgent coronary angiographies
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Mächler Heinrich
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Oswald Wolfgang Kurt
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Intra-/postoperative Ischämien unmittelbar nach herzchirurgischen Eingriffen sind in bis zu 5% der Fälle möglich. Darauf kann mit verschiedenen Behandlungsstrategien reagiert werden. Das Ziel unserer retrospektiven Studie war es, zu evaluieren, welche therapeutischen Konsequenzen rasch durchgeführte Koronarangiographien bringen, welche Komplikationen durch diese invasive Diagnostik auftreten können und wie sich die postoperative 30 – Tages Mortalität darstellt.
Methode: Zwischen 2010 und 2014 wurden bei 43 herzchirurgischen PatientInnen (20 – 86 a; mittleres Alter: 68.3 a) postoperative Angiographien im Hybrid-OP der Univ.-Klinik für Chirurgie Graz durchgeführt. Alle PatientInnen zeigten unmittelbar postoperativ Zeichen einer Myokardischämie, wobei zwei von drei Kriterien aus (1) Klinik, (2) path. EKG und/oder neu aufgetretenen Wandbewegungsstörungen und (3) Labor positiv sein mussten. Es erfolgte die Erhebung perioperativer Daten, anschließend eine statistische Datenanalyse und der Vergleich mit der aktuellen Literatur.
Ergebnisse: Die Koronarangiographie wurde im Mittel nach 1.6 postoperativen Tagen
(0-7.6 d) durchgeführt. Die Konsequenzen waren: in 32.5 % eine Redo-CABG, in 11.6 % eine PCI, in 6.7% ein Re – Klappeneingriff, in 9.3 % eine IABP Implantation, in 39.5 % waren die Bypässe offen oder die Gefäße für eine neuerliche Revaskularisation zu klein und unbedeutend. Bei den PatientenInnen mit Reintervention (= Gruppe 1) sank das TnT 72 Stunden nach der Koronarangiographie auf durchschnittlich 2473 ng/dl (96 – 9714 ng/dl), bei den PatientInnen ohne Reintervention (= Gruppe 2) war es bei 3241 ng/dl
(790- > 10000 ng/dl). Es traten keine iatrogenen Komplikationen der Koronarangiographie auf. Die 30–Tages Mortalität lag für Gruppe 1 bei 36.4 % und für Gruppe 2 bei 23.1%.
Schlussfolgerung: Der diagnostische Herzkatheter war mit keinen negativen Events behaftet und in 51.2 % bestand die therapeutische Konsequenz, eine Re-Intervention durchzuführen. Die Koronarangiographie ist vor allem deshalb vorteilhaft, weil den PatientInnen aggressive mechanische Kreislaufunterstützungssysteme wie VADs erspart geblieben sind und Rate an ECMO Implantationen gering war.