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Gewählte Publikation:

Harer, C.
Einfluss der Definition der Basisebene auf die Normalwerte der Funktionsanalyse des linken Ventrikels in der Herz-MRT
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 95 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Harer Clemens Martin
Betreuer*innen:
Fuchsjäger Michael
Altmetrics:

Abstract:
Ziel: Die Technik der Herz-Magnetresonanztomographie (Herz-MRT) hat sich als Referenzstandard für die Untersuchung linksventrikulärer Funktion und Muskelmasse etabliert. Gemäß den aktuellen Leitlinien wird empfohlen, unter Verwendung von Cine-Bildgebung in Kurzachsenschichten, Parameter durch die Segmentierung der linksventrikulären Kammer und Muskelmasse zu evaluieren. Die Basis der linken Herzkammer kann entweder als die basalste Kurzachsenschicht (SA-basierte Auswertung) oder als von zusätzlichen Langachsen-Bildern generierte Mitralklappenebene (LA-basierte Auswertung) definiert werden. Ziel der Studie war es, Normalwertbereiche der linksventrikulären Funktion und Muskelmasse, gewonnen aus automatischen und manuellen SA-basierten oder LA-basierten Evaluierungen, zu erhalten und auf Unterschiede zu untersuchen. Material und Methoden: 40 gesunde ProbandInnen (weiblich/männlich, 20/20; mittleres Alter, 24±4 Jahre) wurden mittels 1.5T Herz-MRT Cine-Bildgebung in Langachsen- (2-Kammer- und 4-Kammerblick) und Kurzachsenorientierung untersucht. Enddiastolische (EDV) und endsystolische (ESV) Volumina, Ejektionsfraktion (EF), linksventrikuläre Muskelmasse (MM) sowie daraus resultierende Parameter wurden aus automatischen und manuellen Segmentierungen des linken Ventrikels und seiner Muskelmasse mittels SA-basierten und LA-basierten Auswertungen, unter Verwendung einer Standardsoftware, bestimmt. Mittelwerte wurden mittels t-Test verglichen, mögliche Zusammenhänge unter Verwendung von Korrelation und Bland-Altman-Analyse untersucht. Ergebnisse: Geschlechtsabhängige Normalwertbereiche der linksventrikulären Funktion und Muskelmasse wurden aus automatischen und manuellen Segmentierungen des linken Ventrikels und des Myokards mittels SA-basierten und LA-basierten Auswertungen bestimmt. EF zeigte keine Unterschiede zwischen manuellen SA-basierten und LA-basierten Evaluierungen (EF = 61±6% vs. 61±5%, p = 0.12). Manuelle, SA-basierte Auswertungen zeigten, verglichen mit manuellen, LA-basierten Auswertungen, signifikant niedrigere EDV, ESV und MM (EDV = 148±34 ml vs. 157±35 ml, ESV = 58±17 ml vs. 61±17 ml, MM = 100±24 g vs. 105±24 g; p<0.0001 für alle Vergleiche). Alle untersuchten Parameter korrelierten stark miteinander (EF, r = 0.92; EDV, r = 0.98; ESV, r = 0.97; MM, r = 0.98), Standardabweichungen der Unterschiede waren 2% für EF, 6 ml für EDV, 4 ml für ESV und 4 g für MM. Automatisierung erhöhte die systematischen Unterschiede zwischen SA-basierten und LA-basierten Auswertungen. Schlussfolgerung: Die Goldstandardauswertung der linksventrikulären Funktion und Muskelmasse mittels Herz-MRT hängt signifikant von der Definition der Basisebene ab. Die gewonnenen Normalwertbereiche erlauben die Differenzierung zwischen normaler und pathologisch veränderter LV Funktion und Muskelmasse.

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