Selected Publication:
Kuchler, R.
Die Therapie von Hepatitis A, B und C
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 80
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zu Beginn werden die Erreger und die zugehörigen Hepatitiden dargestellt. Es wird auf Folgen der Hepatitisinfektion eingegangen, wie Leberversagen, Leberzirrhose und Hepatozelluläres Karzinom, sowie auf Hepatitis-infektionsassoziierte Erkrankungen. Hepatitis wird auch in Bezug auf das biopsychosoziale Modell beleuchtet. Suchtverhalten kann zur Infektion (i.v. Drogenkonsum) führen oder das Ausmaß der Leberschädigung erhöhen (Alkohol). Durch Hepatitis bedingte Müdigkeit, droht Arbeitsplatzverlust und soziale Isolation. Häufig treten Depressionen auf. Durch Hepatitis wird nicht nur die Leberfunktion beeinflusst, sondern auch die Gesundheitsbezogene Lebensqualität gesenkt. Anschließend werden die Wirkstoffe, die aktuell zur Behandlung der Akuten Hepatitis (pegyliertes Interferon) und Chronischen Hepatitis C (NS3/4 Protease-Inhibitoren, NS5B-Polymerase-Inhibitoren, NS5A-Inhibitoren) und der Chronischen Hepatitis B (pegyliertes Interferon oder Nukleosidanaloga/Nukleotidanaloga) zur Anwendung kommen, hinsichtlich Wirkmechanismus, Pharmakokinetik, Indikation und Nebenwirkungen präsentiert. Es gab einen Durchbruch in den Therapiemöglichkeiten der Hepatitis C. Es wurden neue Wirkstoffe entwickelt, welche die Interferontherapie ablösten. Die Interferontherapie hat viele Nebenwirkungen mit relativ geringem Therapieeffekt im Vergleich zur verträglichen Therapie mit den neuen Medikamenten (NS3/4 Protease-Inhibitoren, NS5B-Polymerase-Inhibitoren, NS5A-Inhibitoren), welche zudem eine hohe Heilungsquote haben. Weiterhin bieten die neuen Medikamente eine Therapiemöglichkeit für PatientInnen, die vorher aufgrund von Interferonunverträglichkeit und Kontraindikationen, nicht behandelt werden konnten. Hepatitis B ist weiterhin nicht heilbar. Es kann nur die HBV-DNA-Last gesenkt werden. Es sprechen nicht alle PatientInnen auf die Therapie an, zudem können nach längerer Einnahme Resistenzen auftreten. Abschließend kann gesagt werden, dass Hepatitis weit verbreitet ist und es auch immer wieder Todesfälle gibt. Durch die neuen Medikamente darf keine falsche Sicherheit entstehen. Weiterhin ist die Aufklärung über Ansteckungswege und Krankheitsverlauf wichtig. Nosokomiale Infektionen müssen vermieden werden. Die Infektion mit Hepatitis C wird oft nicht bemerkt, so dass sich Folgen der chronischen Infektion ausbilden können, welche auch nach erfolgreicher Behandlung noch progedient verlaufen können. Dies gilt ebenso für Hepatitis-B-PatientInnen, welche auch bei aktuell niedrigen HBV-DNA-Konzentrationen, eine Leberzirrhose oder Leberkrebs entwickeln können. Deshalb ist eine Nachbeobachtung unerlässlich. Die Möglichkeit gegen Hepatitis A und B zu impfen, muss genutzt werden. Eine bekannte oder nicht erkannte Hepatitis-B-Infektion, stellt im Falle einer Krebserkrankung eine Therapieeinschränkung dar.