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Gewählte Publikation:

Benedikt, S.
Die Anatomie des Nervus cutaneus antebrachii medialis und ihre Bedeutung für die Chirurgie des Nervus ulnaris
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 57 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Koch Horst
Parvizi Daryousch
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der Nervus cutaneus antebrachii medialis (NCAM) kreuzt mit seinen dorsalen Ästen den Nervus ulnaris im Bereich des Cubitaltunnels und kann im Rahmen einer Operation des Cubitaltunnelsyndroms verletzt werden. Derartige Verletzungen können in weiterer Folge zur Bildung von Neuromen, zu Hypästhesien oder Hyperalgesien führen. In der Literatur finden sich widersprüchliche Daten bezüglich der Anzahl und Lage der den Nervus ulnaris kreuzenden Äste in dieser Region. Ziel dieser prospektiven anatomischen Studie war es, genauere Daten zu Lage und Verlauf dieser Äste zu gewinnen. Material und Methoden: Insgesamt wurden 40 obere Extremitäten in einem Bereich von 5 cm proximal bis 6 cm distal des medialen Epicondylus (ME) untersucht, wobei die Anzahl und die Abstände der Kreuzungspunkte zum ME dokumentiert wurden. Des Weiteren wurden die Längen der Ober- und Unterarme der einzelnen Extremitäten vermessen. Ergebnisse: Insgesamt wurden 118 kreuzende Äste ermittelt, wovon 27 Äste proximal beziehungsweise auf Höhe des ME und 91 Äste distal des ME lagen. Proximal betrug die durchschnittliche Distanz zum ME 1,7 cm, die durchschnittliche Anzahl an kreuzenden Ästen pro Extremität 0,7 und die Wahrscheinlichkeit für mindestens einen kreuzenden Ast 40 %. Distal betrug die durchschnittliche Distanz zum ME 2,9 cm, die durchschnittliche Anzahl an kreuzenden Ästen pro Extremität 2,3, und die Wahrscheinlichkeit für mindestens einen kreuzenden Ast betrug 100 %. Eine Korrelation zwischen der Armlänge und der Anzahl der kreuzenden Äste konnte nicht gefunden werden. Diskussion: Ein dorsaler Ast oder mehrere dorsale Äste des NCAM kreuzen den Nervus ulnaris im Bereich des Cubitaltunnels in 100 Prozent der Fälle. Chirurgische Eingriffe am Nervus ulnaris im Cubitaltunnelbereich erfordern daher Kenntnis und Berücksichtigung dieser anatomischen Gegebenheiten.

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