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Gewählte Publikation:

Schlapschy, M.
Allergien bei Pädiatrischen Patientinnen und Patienten mit Spezialisierung auf Anaphylaxie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 99 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gallistl Siegfried
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Allergien zählen im Kindes- und Jugendalter zu den häufigsten Erkrankungen. Die Anaphylaxie, stellt die Maximalvariante von Erkrankungen des allergischen Formenkreises dar. Zumal diese generalisierte Überempfindlichkeitsreaktion potentiell letal verlaufen kann, sind ein schnelles Erkennen der Symptomatik und eine rasche Therapieeinleitung unbedingt erforderlich. Die jährliche Inzidenzrate von anaphylaktischen Reaktionen, bei Kindern und Jugendlichen, wird auf 7-11 pro 100 000 Kinder, geschätzt. Gegenwärtig liegen dazu keine Daten für den europäischen Raum vor. Es gibt jedoch eine retrospektive Studie in den USA, die diese Zahlen bestätigt. Als Auslöser fungieren viele verschiedene Allergene, wobei im Kindesalter systemische Reaktionen gegenüber Nahrungsmitteln überwiegen. Methoden: Es handelt sich bei dieser Arbeit um eine Literaturrecherche, deren Resultate, zwischen Mai 2014 und März 2016, zusammengetragen wurden. Die Arbeit lässt sich in zwei Teile gliedern, wobei der erste Teil sich mit der Entstehung allergischer Erkrankungen, der Immunologie, den vier Überempfindlichkeitsreaktionen, sowie der Anaphylaxie befasst. Der zweite Teil behandelt die vielfältigen Auslöser, die Diagnostik und die Akuttherapie, der Anaphylaxie. Während für den ersten Teil vorwiegend deutsch- und englischsprachige Fachliteratur verwendet wurde, setzt sich der zweite Teil, neben Literatur, hauptsächlich mit klinischen und wissenschaftlichen Studien auseinander. Der Fokus liegt hierbei auf den häufigsten Triggerallergenen, sowie den aktuellen Notfall-Guidelines. Ergebnisse: Hinsichtlich der auslösenden Allergene, bestehen entscheidende Unterschiede zwischen erwachsenen und pädiatrischen Patientinnen und Patienten. Während in den ersten Lebensjahren Allergien gegen Kuhmilch und Hühnereiern überwiegen, dominieren danach Reaktionen auf Nussallergene. Insektengiftinduzierte Anaphylaxien treten verstärkt zwischen Schulalter und dem siebzehnten Lebensjahr auf. Im Kindesalter existieren zudem Alters-, Geschlechts-, Ort-, sowie Saisonal spezifische Differenzen, in Bezug auf das Auftreten anaphylaktischer Reaktionen. Conclusio: Zur besseren Erfassung des Symptomenkomplexes Anaphylaxie muss eine einheitliche Definition festgelegt werden. Deshalb wurde bei einer Konsensus Konferenz 2006 eine zielführende Auslegung erarbeitet, deren Umsetzung dringlich erfolgen sollte. Ein besonderes Augenmerk wird künftig auf der kausalen Therapie der Anaphylaxie liegen. Diese erfolgt allergenspezifisch und hat äußerst aussichtsreiche Ansätze, wie die spezifische Immuntherapien, oder die spezifische orale Toleranzinduktion. Bezüglich der Akuttherapie, von anaphylaktischen Reaktionen, steht derzeit, mit Adrenalin, ein, wenn korrekt appliziert, potentes und lebensrettendes Pharmakon zur Verfügung, dass mittels Autoinjektor auch von Laien verabreicht werden kann.

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