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Gewählte Publikation:

Sailer, S.
Vergleich optischer Koheränztomographie und konfokaler Laser Ophthalmoskopie im Bezug auf Makropapillen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 80 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Mossböck Georg
Schwab Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das Glaukom bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen mit Optikusneuropathie, welchen ein progressiver Ganglienzellverlust mit einhergehenden irreversiblen Gesichtsfelddefekten gemein ist. Die Früherkennung und Therapie des Glaukoms ist essenziell zur Verzögerung des irreversiblen Sehverlusts. Die Differenzierung zwischen Makropapillen (Papillenfläche >2,43mm2) mit entsprechend großen Exkavationen und glaukomatös geschädigten Papillen ist oftmals schwierig. Zur Glaukomdiagnostik werden unter anderem bildgebende Verfahren wie die konfokale Laser Scanning Tomographie mittels Heidelberg Retina Tomographen (HRT) und die optische Kohärenztomographie (OCT) verwendet. Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob eines dieser Verfahren zur Differenzierung zwischen nicht glaukomatösen und glaukomatösen Makropapillen besser geeignet ist als das Andere. Methoden: 50 Augen von 50 PatientInnen mit Makropapillen (Papillenfläche >2,43mm2 mittels HRT3 gemessen) wurden in die Studie eingeschlossen. Davon entfielen 33 in die Gruppe der physiologischen Makropapillen und 17 in die Gruppe der glaukomatös geschädigten Papillen. Alle Augen wurden sorgfältig mittels Spaltlampe untersucht. Gesichtsfelduntersuchung (Octopus), Achsenlängenmessung (IOL-Master) sowie HRT- und OCT- Untersuchung wurden bei jedem Auge durchgeführt und die Ergebnisse notiert und statistisch ausgewertet. Die farbkodierten Ergebnisse der Moorfields Regressionsanalyse (MRA), des Glaucoma Probability Scores (GPS) und der OCT wurden miteinander verglichen. Ergebnisse: Die Sensitivität des globalen Wertes, beträgt gemessen mittels MRA, GPS und OCT jeweils 1,0, 1,0 und 0,706. Die Spezifität des globalen Wertes, beträgt gemessen mittels MRA, GPS und OCT jeweils 0,242, 0,030 und 0,939. Die Fläche unter der Receiver-Operating-Characteristic- Kurve (AUROC) des globalen Wertes weist für MRA, GPS und OCT jeweils die Werte 0,782, 0,522 und 0,842 auf. Die höchsten Konkordanzen innerhalb der Sektoren zeigen sich zwischen MRA und OCT sowie MRA und GPS, während die Konkordanz zwischen GPS und OCT, vor allem in der Gruppe der physiologischen Makropapillen mit einem Maximum von 6,3% sehr gering ausfällt. Schlussfolgerung: Makropapillen können große Exkavationen aufweisen, sollten deshalb jedoch nicht als Glaukom fehldiagnostiziert werden. Die Ergebnisse der Studie deuten daraufhin, dass sich die OCT besser zur Identifizierung von physiologischen Makropapillen eignen könnte als der HRT. Die richtige Erkennung von glaukomatös geschädigten Makropapillen betreffend, wären weiterführende Studien mit einer größeren Fallzahl sinnvoll.

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