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Leopold, G.
Ultraschallgesteuerte Regionalanästhesie bei Kindern
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 64
[OPEN ACCESS]
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- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Holasek Sandra Johanna
- Altmetrics:
- Abstract:
- Diese Arbeit gibt einen Überblick, über die wichtigsten ultraschallgesteuerten Regionalanästhesieverfahren im Kindesalter und deren Durchführung.
Es sind gute anatomische Kenntnisse, über die Lage der gesuchten Nervenstruktur nötig, um eine Darstellung mittels Ultraschall zu erzielen. Nerven zeigen sich im sonographischen Bild als mono- oder polyfaszikuläre Struktur aus echoarmen Nervenfasern und echoreichen Myelinscheiden.
Bei der sonographischen Nadelführung unterscheidet man die Out-of-plane- Technik, bei welcher entlang der kurzen Achse des Schallkopfes punktiert wird, von der In-plane- Technik, wo die Punktion entlang der langen Achse der Ultraschallsonde erfolgt.
Die für die beschriebenen Verfahren verwendeten Lokalanästhetika sind Bupivacain, Levobupivacain und Ropivacain. Diese erfüllen den Anspruch einer langanhaltenden Schmerzausschaltung bei Kindern am besten.
Zu den Besonderheiten bei der Anwendung dieser Verfahren im Kindesalter, zählen die Durchführung in Narkose oder Analgosedierung ,die leichtere Blockade der Nerven durch ihre feine Struktur im Kindesalter, der schnellere Wirkeintritt und die längere Wirkdauer der Lokalanästhetika.
Bei der Durchführung aller beschriebenen Verfahren ist auf steriles Arbeiten zu achten. Komplikationen dieser Techniken sind Nervenschäden, die Punktion von Gefäßen mit Einblutungen, Lokalanästhetika- Intoxikationen, anaphylaktische Reaktionen und Infektionen.
Zu den wichtigsten Blockaden der oberen Extremität bei Kindern, zählen die interscalenäre, die supraclaviculäre und die axilläre Blockade des Plexus brachialis. Diese Verfahren werden bei Operationen oder zur postoperativen Analgesie im Versorgungsbereich des Plexus brachialis angewendet.
Die in der Arbeit beschriebenen Blockaden des Plexus lumbosacralis, umfassen jene des N.ilioinguinalis/N. iliohypogastricus, des N. ischiadicus, des N. femoralis und des N. saphenus. Diese Blockaden ermöglichen Anästhesie oder Analgesie im Rahmen von operativen Eingriffen im jeweiligen Versorgungsgebiet. Weitere in dieser Arbeit beschriebene Regionalanästhesieverfahren sind der Rektusscheidenblock, für Eingriffe im Bereich des Nabels und der Peniswurzelblock, der vor allem bei Zirkumzisionen verwendet wird.
Abschließend kann gesagt werden, dass bei Anwendung von Regionalanästhesie intraoperativ weniger Schmerzmittel benötigt wird, die Allgemeinanästhesie oberflächlicher geführt werden kann, hämodynamische Nebenwirkungen minimiert werden können und postoperativ Schmerzfreiheit und frühere Mobilisation bestehen. Die Durchführung mittels Ultraschall, bringt eine höhere Erfolgsrate, benötigt geringere Mengen an Lokalanästhetikum für eine länger anhaltende Blockade und sollte daher der Nervenstimulationsmethode vorgezogen werden.