Gewählte Publikation:
Wilfing, R.
Immunrecovery nach Alpha-Beta-T-Zell-depletierter Stammzelltransplantation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 113
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Schwinger Wolfgang
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Sperl Daniela Ingrid
- Altmetrics:
- Abstract:
- Vielen Patienten an hämato-onkologischen Abteilungen kann nur durch eine Transplantation hämatopoetischer Stammzellen geholfen werden. Bei diesem Prozess wird das blutbildende System des Patienten durch Chemotherapeutika oder Bestrahlung zerstört und durch Stammzellen eines gesunden Spenders ersetzt.
Wie die Transplantation solider Organe stellt auch diese Art der Transplantation hohe Ansprüche an das durchführende Team und birgt große Risiken für die Patienten. Durch das Einbringen eines neuen Immunsystems in den Körper entsteht eine Großzahl an Problemen. Einerseits besteht die Möglichkeit, dass das transplantierte Immunsystem nicht oder nur spät seine physiologische Funktion übernimmt und der Patient dadurch über lange Perioden Pathogenen schutzlos ausgeliefert ist. Andererseits führt eine überschießende Immunreaktion, in der der neue Wirt als fremd erkannt und angegriffen wird, zu einer schweren Krankheit, die Graft-versus-Host-Krankheit genannt wird, die nicht selten zum Tod des Patienten führt.
In dieser Arbeit wird die Immunrekonstitution von 17 Patienten, die an der Universitätsklinik Graz und der Universitätsklinik Tübingen behandelt wurden, untersucht.
Die Stammzelltransplantationen wurden nach a/ß-T-Zell-Depletion und CD19+ B-Zell-Depletion durchgeführt. Man erhofft sich, dass durch die teilweise Entfernung der immunkompetenten Zellen, der Patient vor einer überschießenden Reaktion geschützt, aber durch die verbliebenen Zellen das Einwachsen des neuen blutbildenden Systems und der Schutz vor Krankheitserregern gewährleistet bleibt.
Das Ergebnis dieser Arbeit zeigt, dass die angewandte Methode der a/ß-T-Zell-Depletion bei den untersuchten Patienten mit Erfolg durchgeführt wurde. Trotz sehr schwerer Krankheitsbilder konnte den meisten Patienten geholfen werden. Auch eine umfangreiche Recherche in der Literatur deutet darauf hin, dass die Stammzelltransplantation nach a/ß-T-Zell-Depletion eine gute Methode ist, Risiken zu minimieren und das bestmögliche Outcome für die Patienten zu erzielen.