Gewählte Publikation:
Gaugler, J.
Untersuchung über die Aktivierung von Thrombozyten durch elektrische Kardioversion
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 62
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gallistl Siegfried
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Haidl Harald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Beim Vorhofflimmern handelt es sich um die häufigste supraventrikuläre Tachyarrhythmie. Durch eine unkoordinierte elektrische Erregung und mechanische Bewegung kommt es zu einer Stase des Blutes in den Vorhöfen und die Bildung von Thromben, welche nach Ablösung und Ausschwemmung zu einem zerebralen oder peripheren Verschluss führen können, wird begünstigt. Derzeit gibt es mehrere Therapiekonzepte, welche im wesentlichen entweder eine Frequenz- oder eine Rhythmuskontrolle zum Ziel haben. Bei der Kardioversion wird versucht durch einen Stromstoß wieder einen Sinusrhythmus zu erzeugen. Derzeit wird angenommen, dass das erhöhte Thromboserisiko nach elektrischer Kardioversion auf das Phänomen des „atrial stunnings“ zurückgeführt werden kann. In mehreren Studien konnte aber beobachtet werden, dass es nach Kontakt mit elektrischem Strom zu vermehrter Thrombusbildung kommt. Es stellt sich uns die Frage, ob es durch den elektrischen Strom im Allgemeinen und bei Kardioversion im Speziellen zu einer Aktivierung der Thrombozyten und somit zu einer Erhöhung des Thromboserisikos kommt.
Material und Methoden: Untersucht wurde das Blut von 6 Patienten und Patientinnen, welche zur elektiven Kardioversion an der medizinische Tagesklinik des LKH Graz vorstellig wurden. Eine potentielle Thrombozyten-Aktivierung durch die Kardioversion wurde mittels Durchflusszytometrie untersucht. Die Thrombozyten wurden in Vollblut mit einem CD 41-Antikörper markiert. Für die Analyse der P-Selectin Expression wurde ein CD 62 P Antikörper verwendet und für die Integrin-Aktivierung ein PAC-1 Antikörper. Dieses Procedere wurde vor und nach der elektrischen Kardioversion durchgeführt und die beiden Ergebnisse miteinander verglichen.
Ergebnisse: Mit dem von uns gewählten Versuchsaufbau konnte keine erhöhte P-Selektin Expression oder Integrin-Aktivierung der Thrombozyten durch Kardioversion nachgewiesen werden.
Diskussion: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine temporäre (duch zeitverzögerte Probenfixierung) oder lokale Aktivierung durch die Kardioversion stattgefunden haben könnte, da peripheres Blut analysiert wurde und somit unser Ergebnis einen systemischen Wert wiederspiegelt. Eine weitere Fragestellung im Zusammenhang mit der Kardioversion wäre, ob es durch den elektrischen Strom zu einer Gefäßwandschädigung, welche das Gerinnungssystem aktiviert, kommt.