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Dickinger-Neuwirth, J.
Effekte von intermittierender Hypoxie auf die asthmatische Inflammation bei Asthmapatienten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 110 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Olschewski Horst
Palfner Michael
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Positive Effekte eines Höhenklimas auf Asthmabeschwerden und Lungenfunktion konnten bereits mehrfach in Studien gezeigt werden. Die zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen sind bis heute jedoch nicht eindeutig geklärt. Es konnte allerdings gezeigt werden, dass bereits ein kurzzeitiger Höhenaufenthalt über 1600m zu einer Reduktion der fraktionierten exhalativen Stickstoffmonoxid(FeNO)-Konzentration bei Asthmapatienten führen kann. Eine mögliche Ursache für diese FeNO-Reduktion könnte eine Hypoxie-induzierte Verminderung der asthmatischen Inflammation darstellen. Ziel: Diese experimentelle Arbeit soll erste Daten über die Wirkung einer atmosphärischen Hypoxie bei Patienten mit Asthma bronchiale generieren. Zusätzlich beinhaltet diese Arbeit eine Zusammenfassung des gegenwärtigen Wissens über diese Erkrankung, deren Diagnostik und Therapiemöglichkeiten. Methoden: Im Rahmen eines prospektiven klinischen Pilotprojekts verbrachten 21 Probanden 6 Tage hintereinander je 4 Stunden pro Tag in einer normobaren Hypoxiekammer entsprechend 2800m (Verum) oder 365m (Placebo) über Meereshöhe. Die Probanden wurden 2:1 Hypoxie zu Placebo randomisiert und blieben über die gesamte Studiendauer verblindet. Direkt vor und nach jedem Aufenthalt wurde die FeNO-Konzentration bestimmt. Zusätzlich wurde jeweils vor dem ersten und nach dem letzten Aufenthalt in der Hypoxiekammer eine Lungenfunktionsmessung durchgeführt und eine Blutprobe entnommen. Ergebnisse: Es konnte kein signifikanter Effekt nach 6 Tagen intermittierender Hypoxie auf die FeNO-Werte der Verum-Gruppe im Vergleich zu Placebo festgestellt werden (p=0,971). Es zeigte sich jedoch ein Trend zu einer Reduktion des FeNO in beiden Gruppen sowohl im Gesamtverlauf (p=0,068) als auch eine signifikante Reduktion direkt nach den einzelnen Kammeraufenthalten (p=0,002). Weiters zeigte sich nach 6 Tagen eine signifikante Reduktion der Neutrophilenzahl in beiden Gruppen (p=0,019). Conclusio: Intermittierende Hypoxie führte in dieser Studie zu keinem FeNO-Abfall bei Patienten mit Asthma bronchiale. Dagegen führte der Aufenthalt in der Untersuchungskammer zu einem signifikanten FeNO-Abfall, der unabhängig von der Hypoxie war. Dieser FeNO-Abfall wie auch der Abfall der Neutrophilenzahl in beiden Gruppen deuten auf hypoxieunabhängige Effekte des Kammeraufenthaltes hin. Der fehlende Effekt der Hypoxie spricht dafür, dass die bei Höhenaufenthalten beobachtete Verbesserung von asthmatischen Beschwerden durch andere Faktoren zu erklären ist. Einschränkend könnte eine zu kurze oder zu geringe Exposition dafür verantwortlich sein.

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