Gewählte Publikation:
Sandmayr, T.
Vitamin D Status von Patientinnen/Patienten mit zystischer Fibrose (CF) im Kindes-, Jugendlichen- und Erwachsenenalter
Vergleich der Vitamin D (25 OH) Serumspiegel von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit CF
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 64
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pfleger Andreas
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- Titel: Vitamin D Status von Patientinnen/Patienten mit zystischer Fibrose (CF) im Kindes-, Jugendlichen- und Erwachsenenalter; Vergleich der Vitamin D (25OH) Serumspiegel von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit CF.
Hintergrund: Etwa 90% der Patientinnen/Patienten mit CF leiden an einer exokrinen Pankreasinsuffizienz. Aufgrund der daraus resultierenden Malabsorption weisen Patientinnen/Patienten mit CF im Vergleich zur Normalpopulation ein erhöhtes Risiko auf, bereits in jungen Jahren einen Vitamin D Mangel zu entwickeln. Diese Erkenntnis hat dazu geführt, dass die Dosierungsempfehlungen für die Vitamin D Substitution der CF-Patientinnen/Patienten in einer Konsensuskonferenz der „Cystic Fibrosis Foundation“ (CFF) aktualisiert und auf einen Zielwert von =30ng/ml (=75nmol/l) angehoben wurden. Derzeit gibt es nur wenig wissenschaftliche Evidenz für eine Dosierungsempfehlung für jugendliche CF-Patientinnen/Patienten. Dies haben wir zum Anlass genommen, eine retrospektive Datenanalyse zum Vitamin D Status aller CF-Patientinnen/Patienten (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) der Klinischen Abteilung für pädiatrische Pulmonologie und Allergologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz durchzuführen.
Ziele: Vergleich der 25(OH) Vitamin D Messungen unserer Studienpopulation des Jahres 2013 mit dem von der CF Foundation empfohlenen Richtwert von =30ng/ml (=75nmol/L). Es sollte herausgefunden werden, ob Unterschiede zwischen den Abnahmezeitpunkten beziehungsweise zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen vorliegen. Zusätzlich sollten die Vitamin D Werte auf eine eventuelle Korrelation mit dem Body Mass Index (BMI) und dem forcierten exspiratorischen Volumen in 1 Sekunde (FEV1) untersucht werden.
Methoden: Die quantitative Bestimmung der 25(OH) Vitamin D Spiegel erfolgte im Endokrinologielabor des Universitätsklinikums Graz mithilfe des IDS-iSYS 25-Hydroxy-Vitamin Ds Tests mit dem IDS-iSYS Multi-Discipline Automated System. Der Test basiert auf der Chemilumineszenz-Technologie, einer Immunoassy Technologie. Das FEV1 in % Sollwert wurde mithilfe der Spirometrie bestimmt. Zusätzlich wurden die Länge der CF-Patientinnen/Patienten in Meter, das Gewicht in Kilogramm und das Alter in Jahren bestimmt. Als Vitamin D Mangel definierten wir Werte <20ng/ml (50nmol/l).
Resultate: Im Jahr 2013 wurden 102 Vitamin D Messungen durchgeführt. 77,4% aller Vitamin D Spiegel fielen in einen Bereich über 20ng/ml. Der Median aller im Jahr 2013 gemessenen Werte lag bei 31,05ng/ml. Im Sommer 2013 lagen 86,7% der Spiegel in einem Bereich von über 20ng/ml, wobei 76% davon sogar in den von der CF Foundation empfohlenen Bereich von über 30ng/ml fielen (Median: 37,0ng/ml). Im Winter lagen nur 66,7% der Spiegelmessungen über 20ng/ml und 38% über 30ng/ml (Median: 26ng/ml). Grundsätzlich waren die Vitamin D Spiegel der Kinder (Median: 39,6ng/ml) das gesamte Jahr 2013 hindurch höher als die Vitamin D Spiegel der Jugendlichen (Median: 28,9ng/ml) oder der Erwachsenen (Median: 28,2ng/ml). Eine Korrelation der Vitamin D Werte mit dem FEV1oder dem BMI konnte nicht gefunden werden.
Diskussion: Beim Vergleich der 25(OH) Vitamin D Spiegel unserer Studienpopulation mit dem von der CF Foundation empfohlenen Zielwert konnte eine gute Vitamin D Versorgung unserer CF Patientinnen/Patienten festgestellt werden. Es zeigten sich, wie es auch in anderen Studien beobachtet werden konnte, saisonale und altersgruppenspezifische Schwankungen der Vitamin D Spiegel. Dies gibt zum Anlass, in Zukunft die Vitamin D Spiegelbestimmungen am Ende des Winters oder am Beginn des Frühlings durchzuführen und speziell bei jugendlichen CF-Patientinnen/Patienten auf eine gute Therapieadhärenz zu achten.