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Gewählte Publikation:

Yüksel, Ö.
Lebensqualität bei PatientInnen mit Leberzirrhose Vergleich mit gesunden Kontrollen und mit anderen chronischen Erkrankungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Horvath Angela
Stadlbauer-Köllner Vanessa
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung: Die Leberzirrhose ist eine chronische Erkrankung, die einen enormen Einfluss auf die Gesundheit und das Überleben der PatientInnen hat. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität der LeberzirrhosepatientInnen der Abteilung für Hepatologie in Graz wurde mit gesunden Kontrollen verglichen. Ein Vergleich zwischen LeberzirrhosepatientInnen und anderen chronischen Erkrankungen wie COPD, Herzinsuffizienz, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und funktionellen Magen-Darm-Beschwerden ist bislang wenig untersucht. Ziel dieser Arbeit war es die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu beurteilen und mit einer gesunden Gruppe sowie anderen chronischen Erkrankungen zu vergleichen. Methoden: Es wurden 100 PatientInnen (75 % männlich) mittels des SF-36 Fragebogens befragt. Der SF-36 Fragebogen umspannt mehrere Themenbereiche, die im Allgemeinen in körperliche (Körperliche Funktionsfähigkeit, Körperliche Rollenfunktion, Körperliche Schmerzen, Allgemeine Gesundheit) und psychische Gesundheit (Vitalität, Soziale Funktionsfähigkeit, Emotionale Rollenfunktion und Psychisches Wohlbefinden) unterteilt werden können. Das Alter, das Geschlecht und die Leberfunktion wurden anamnestisch erhoben. Daten der gesunden Vergleichsgruppe und der chronisch kranken PatientInnen wurden aus der Literatur entnommen. Resultate: Es wurden 100 PatientInnen (75% männlich, Durchschnittsalter der PatientInnen 57 Jahre) befragt. Die LeberzirrhosepatientInnen hatten im Vergleich zu gesunden Kontrollen (n=1453; Durchschnittsalter 42 Jahre) schlechtere Lebensqualität in allen Teilbereichen (p=0,000). Das Geschlecht hatte einen Einfluss auf die körperliche Gesundheit, wobei weibliche Patientinnen bessere Lebensqualitätsscores besaßen (p<0,05). Das Alter, die Komorbidität und das Child-Pugh-Stadium beeinflussten das Ergebnis kaum. Daten von PatientInnen mit gastroenterologischen Erkrankungen, wie bei Colitis ulcerosa und funktionellen Magen-Darm-Beschwerden, unterschieden sich geringfügig von den Ergebnissen bei Leberzirrhose. Im Vergleich zur Herzinsuffizienz- und COPD-PatientInnen besaßen ZirrhosepatientInnen eine bessere Lebensqualität. Schlussfolgerung: LeberzirrhosepatientInnen haben eingeschränkte gesundheitsbezogene Lebensqualität. Die Lebensqualität bei chronischen Erkrankungen hängt von den Symptomen ab, beispielsweise verursacht Dyspnoe schlechtere Lebensqualität als gastrointestinale Symptome. Insgesamt unterstreicht die vorliegende Arbeit, wie wichtig die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei chronischen Erkrankungen ist, wozu auch die Leberzirrhose gehört. Sie macht auf mögliche Schwerpunkte in der zukünftigen Therapie aufmerksam. Der Vergleich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der LeberzirrhotikerInnen mit anderen chronischen Erkrankungen bietet einen Neuwert.

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