Gewählte Publikation:
Liegl, M.
Die Auswirkung des Gemütszustandes, der Gesundheit und der körperlichen Beschwerden auf die gesundheitliche Situation der Medizinstudenten in Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 61
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Wisiak Ursula
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund. Die zunehmende Belastung der A¨rztinnen und Ärzte entfacht immer wieder – auch international – o¨ffentliches und mediales Interesse. Auch unter den Medizinstudentinnen und -studenten sind psychische und physische Belastungen nicht von der Hand zu weisen. Somit stellen die ada¨quate Pra¨vention und Betreuung der angehenden MedizinerInnen wichtige Sa¨ulen der Gesundheit dar. Die epidemiologische Forschung ist jedoch leider noch unzureichend vorhanden.
Fragestellung. Um sowohl die ko¨rperlichen als auch die psychischen Belastungen und ihre Entwicklung an Medizinstudierenden im Laufe der Zeit festzustellen, wurden die StudentInnen zu Beginn des ersten und dritten Semesters befragt und die Ergebnisse verglichen, um etwaige Unterschiede der Manifestation ihrer Beschwerden zu erfassen. Des Weiteren war auch das Geschlecht der teilnehmenden Studierenden ein weiterer wichtiger Vergleichspunkt.
Methode. Mit Hilfe des komplex erstellten Fragebogens vom Wintersemester 2010 „Studie zur Entwicklung der gesundheitlichen Situation von Medizinstudierenden in Graz“ der Ernst-Moritz-Arndt-Universita¨t in Greifswald wurde in verschiedenen Variablen auf die gesundheitliche Situation der StudentInnen an der Medizinischen Universita¨t Graz (MUG) sowohl im ersten als auch im dritten Semester eingegangen und es wurden die daraus resultierenden Ergebnisse analysiert.
Ergebnisse. Die gewonnenen Ergebnisse der drei Konstrukte „Gemu¨tszustand“, „Gesundheit“ und „ko¨rperliche Beschwerden“ der befragten Medizinstudierenden wurden statistisch ausgewertet - hinsichtlich ihrer Entwicklung und der Geschlechterverteilung u¨berpru¨ft - und die gewonnenen Resultate genau beschrieben und erla¨utert. Somit wurde es mo¨glich A¨nderungen aufzuzeigen. Durch die Datenanalyse und -interpretation konnte festgestellt werden, dass sich die psychische und ko¨rperliche Verfassung der Studierenden a¨nderte. Es konnte ebenfalls nachgewiesen werden, dass die weiblichen Studenten auf psychischer und ko¨rperlicher Ebene – wenn auch nur sehr gering – schlechter abschnitten als ihre ma¨nnlichen Kollegen.
Schlussfolgerung. Im Laufe des Studiums nimmt die Pra¨valenz psychischer und ko¨rperlicher Belastungen nicht signifikant zu. Es sind aber die weiblichen Medizinstudenten, die im Vergleich zu ihren ma¨nnlichen Kollegen unter zunehmenden ko¨rperlichen Beschwerden leiden. Da spezifische Studien mit oder u¨ber MedizinstudentInnen noch sehr rar sind, ist es fu¨r eine ada¨quate Erkennung, Pra¨vention und Behandlung von ko¨rperlichen und psychischen Erkrankungen wichtig aufzuzeigen, wie belastend das Medizinstudium fu¨r einige der angehenden Ärztinnen und A¨rzte sein kann und wie sich deren Belastungen a¨ußern ko¨nnen. Die Ursachen der beeintra¨chtigenden Manifestationen bieten eine breite Basis fu¨r weitere Forschungsdesiderate.