Gewählte Publikation:
Zettl, R.
Palliative Resektionen beim nicht-kleinzelligen Bronchuskarzinom. Belastung oder Benefit?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 49
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Smolle-Juettner Freyja-Maria
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Strießnig Anneliese
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Das Bronchuskarzinom gehört zu den häufigsten Malignomen und ist mit einer hohen Mortalität verbunden. Im Frühstadium ist die Erkrankung meist schwer zu diagnostizieren. Bei Auftreten von Symptomen sind die Tumoren daher oft schon in einem inoperablen Stadium, sodass nur mehr eine palliative Behandlung möglich ist.
Der Fragestellung, ob in diesen Spätstadien eine palliative Resektion den Patientinnen und Patienten einen Vorteil bringt, oder ob durch derartige Intervention lediglich zusätzliche Belastung entsteht, wurde in dieser Arbeit nachgegangen.
Methoden:
Es handelt sich um eine monozentrische retrospektive Datenanalyse an insgesamt 800 Patientinnen und Patienten die sich zwischen Jänner 2005 und Dezember 2014 an der klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie einer Resektion eines Bronchuskarzinoms unterzogen haben. 22 Patientinnen und Patienten mit einem nichtkleinzelligem Bronchuskarzinom, bei denen die Resektion unter palliativem Aspekt durchgeführt worden war, wurden identifiziert. Die Zusammenhänge zwischen Histologie, TNM Stadium, Operationstechnik, Komplikationen, Post/Preoperativer Therapie, und dem Überleben wurden untersucht. Darüber hinaus wurde die Korrelation zwischen Albumin, CRP, Monozytenzahl, neutrophilen Granulozyten und der Überlebenswahrscheinlichkeit erstellt.
Ergebnisse:
Die mittlere Überlebenszeit lag bei 14.9 Monaten. Patientinnen und Patienten die mittels palliativer Pneumonektomie behandelt wurden, hatten kürzere Überlebenszeiten, der Unterschied ist statistisch nicht signifikant.
Notfallsoperationen bei akuter Blutung waren erfolgreich, hatten dagegen sehr schlechte Ergebnisse, wenn sie aufgrund einer Sepsis durchgeführt wurden.
Statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen Post/präoperativer Therapie, T bzw N-Stadium, histological subtype, Geschlecht, Alter, und dem Überleben bestanden ebenfalls nicht.
CRP, Neutrophile Granulozyten und Monozyten zeigten eine negative Korrelation mit der Überlebenszeit, Albumin korrelierte dagegen positiv.
Conclusio:
Eine Resektion unter palliativer Indikation im Stadium IV von nichtkleinzelligen Bronchuskarzinomen bringt im Fall akuter, nicht beherrschbarer Blutungen einen Benefit. Wenn das Resektionsausmaß einer Pneumonektomie abzusehen ist, oder ein septisches Zustandsbild des Patientinnen und Patienten vorliegt, sollte in Anbetracht des zu erwartenden, sehr ungünstigen Verlaufs von einer Resektion Abstand genommen werden.