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Freilinger, M.
Qualitätsüberprüfung bei Femtosekunden-gestützter Astigmatismuskorrektur im Rahmen der Katarakt-Operation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hörantner Robert
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Thaler-Saliba Sarah
- Altmetrics:
- Abstract:
- EINLEITUNG: Die Kataraktoperation ist der am häufigsten durchgeführte ophthalmochirurgische Eingriff weltweit. Durch die ständige Weiterentwicklung der einzusetzenden Kunstlinse entwickelte sich aus der sphärischen die torische Linse, mit der auch der Astigmatismus korrigiert werden kann. Das Implantieren einer torischen Linse bedeutet jedoch sowohl einen erhöhten finanziellen, als auch zeitlichen Aufwand und die Linse neigt zur postoperativen Linsenrotation, wodurch das refraktive Ergebnis beeinträchtigt wird. Mit Hilfe des Femtosekundenlasers LENSAR wird der Astigmatismus während der Kataraktoperation durch das Setzen von „geshifteten“, paired Arcuate Incisions korrigiert und die Sphäre wird mittels sphärischer Linse ausgeglichen. Ziel dieser Studie ist es, die postoperativen Ergebnisse dieser neuen Astigmatismuskorrektur-Technik zu evaluieren.
METHODEN: Die retrospektive Studie wurde auf der Augenabteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried im Innkreis durchgeführt. Insgesamt wurden 25 Augen von 25 Kataraktpatientinnen und -patienten
(10 weibliche und 15 männliche) mit einem reinen Hornhautastigmatismus, bei denen früher eine torische Linse eingesetzt worden wäre, mit einem durchschnittlichen Alter von 70 ± 12 Jahren eingeschlossen, die sich einer Astigmatimuskorrektur mittels Femtosekundenlaser-assistierter „geshifteter“, paired Arcuate Incisions während der Kataraktoperation, unterzogen. Die Zyklorotation, die sich durch den Wechsel von der sitzenden in die liegende Position ergibt, wurde ermittelt und korrigiert, um die richtige Position für die Arcuate Incisions an der steilsten Achse festzulegen. Der präoperative Astigmatismus betrug zwischen -0,75 und -3,00 Dioptrien. Patientinnen und Patienten mit einer Visusverminderung, welche durch eine andere Augenerkrankung mit Ausnahme der Katarakt hervorgerufen wird, wurden ausgeschlossen. Bei allen Augen wurden zwei bis drei Monate nach der Operation der Restastigmatismus und dessen Achse bestimmt.
ERGEBNISSE: Durch die LENSAR-assistierten „geshifteten“, paired Arcuate Incisions während der Kataraktoperation konnte eine statistisch signifikante Astigmatismusverbesserung (durchschnittlich 1,4 ± 0,57 Dioptrien) erreicht werden. Dabei gab es keine Unterschiede in Bezug auf das Geschlecht oder auf das Alter. Die durchschnittliche Achsendrehung lag bei 5,32°.
SCHLUSSFOLGERUNG: Mit den LENSAR-assistierten „shifted“, paired Arcuate Incisions während der Kataraktoperation konnte bei Augen, die einen Astigmatismus von mindestens 0,75 Dioptrien aufwiesen, eine statistisch signifikante Reduktion des Astigmatismus und eine postoperative Verbesserung des refraktiven Ergebnisses erzielt werden.