Gewählte Publikation:
Mandl, J.
Interventionelle Diagnostik von Mammatumoren - Vergleich von ultraschallgezielter Core-Cut Biopsie mit der ultraschallgezielten Vakuumbiopsie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 77
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fuchsjäger Michael
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Hassler Eva Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Das Mammakarzinom ist die häufigste maligne Neoplasie der Frau in der westlichen Welt. Neben den Vorläuferläsionen existieren eine Vielzahl benigner Tumoren, die als Differenzialdiagnose in Betracht gezogen werden müssen. Mit Mammographie, Ultraschall und Magnetresonanztomographie sind wichtige diagnostische Verfahren im klinischen Alltag verfügbar. Zusätzlich sind radiologisch gezielte Biopsieverfahren üblich, um frühzeitig eine histologische Diagnose stellen zu können und die weitere Therapieplanung vornehmen zu können. Die Stanzbiopsie und die Vakuumbiopsie sind klinischer Standard geworden. Ziel der Untersuchung war es Stanzbiopsie und die Vakuumbiopsie vergleichend zu evaluieren.
Methoden
In einer prospektiven Studie wurden zwei PatientInnenkollektive vergleichend und randomisiert mit unterschiedlichen Biopsieverfahren untersucht. Eine Gruppe wurde mittels ultraschallgezielter Stanzbiopsie, die andere mittels ultraschallgezielter Vakuumbiopsie biopsiert. Die Untersuchungszeit von Beginn der Hautinzision bis zur Entnahme der letzten Probe wurde gemessen. Die histopathologischen Schnitte wurden vermessen und nach Qualität bewertet. Im Anschluss an das Verfahren wurden die Patientinnen mittels Fragebogen zu Biopsie im Hinblick auf Zufriedenheit, Dauer und Schmerzen befragt.
Ergebnisse
Die Zwischenauswertung mit 23 Patientinnen (n=13, Gruppe 1, Stanzbiopsie; n=10, Gruppe 2, Vakuumbiopsie) zeigte histologisch unterschiedliche Diagnosen. 8 Patientinnen wurden im Haus operiert. In 5/6 Fällen in Gruppe 1 zeigte sich eine Bestätigung der Biopsiehistologie. In einem Fall wurde die Diagnose hochgestuft. In Gruppe 2 wurde bei zwei Patientinnen die Diagnose bestätigt. Die histologische Qualität wurde bezogen auf Quetschung in Gruppe 1 in 4/13 Fällen (Gruppe 2 1/10) als „schlecht beurteilbar“ und in 9/13 Fällen (Gruppe 2 9/10) als „gut beurteilbar“ eingestuft. Die Schnittflächengröße war in Gruppe 1 signifikant niedriger (Mittelwert 28,9 mm2 / 275,2 mm2 / p=0,000), die mm2/Partikel ebenfalls (5,4 mm2 / 44,3 mm2 / p=0,000). Die Dauer der Biopsie war in Gruppe 1 nicht signifikant höher (Mittelwert 04:43 min / 03:13 min / p=0,101). Die Ergebnisse der Patientinnenbefragung waren für Zufriedenheit mit Schmerz (Mittelwert 1,69 / 1,1 / p=0,376), Zufriedenheit mit Dauer (9,46 / 10 / p=0,563) und Zufriedenheit gesamt (9,85 / 10 / p=0,563) nicht signifikant.
Diskussion
Obwohl sich die Vakuumbiopsie nicht in allen untersuchten Bereichen signifikant von der Stanzbiopsie unterschied, war sie die Schnittfläche und Fragmentierung betreffend überlegen. In den anderen Bereichen bedarf es weiteren Untersuchungen und größeren Stichproben.