Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Muster, V.
Bradykardisierende Therapie mit Ivabradin und Bisoprolol vor Coronarer Computertomographie Eine retrospektive Pilotstudie an 294 PatientInnen in den Jahren 2011 bis 2013
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
von Lewinski Dirk
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Coronare Computertomographische Angiografie (CCTA) zur Detektion oder dem Ausschluss einer signifikanten koronaren Herzerkrankung hat in den vergangenen Jahren in der klinischen Praxis ihren Durchbruch erlebt. Voraussetzung ist aber, dass Bildqualität-bestimmende Faktoren beachtet und möglichst optimiert werden. Hierfür ist vor allem die Vermeidung von Bewegungsartefakten wichtig. Die Kontraktion des Herzens kann naturgegeben während der Untersuchung nicht vermieden werden. Ziel ist es daher, die Untersuchung zumindest an einem möglichst langsam und rhythmisch schlagenden Herz durchzuführen. Weltweiter Standard zur Bradykardisierung der PatientInnen ist die orale Gabe eines Betablockers. Mit der Einführung von Ivabradin, einem Inhibitor des If-Kanals, steht für PatientInnen mit Sinusrhythmus nun eine Alternativtherapie aus einer anderen Substanzklasse zur Verfügung. Da es bislang nur wenig publizierte Daten zu der kombinierten Gabe dieser beiden Substanzen bei der Vorbereitung einer CCTA gibt, wurden bereits vorliegende PatientInnendaten ausgewertet. Methoden: Daten von 294 PatientInnen, die zu einer ambulanten CCTA überwiesen wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. In der Untersuchungsgruppe wurde falls notwendig, eine Stunde vor der CCTA eine Kombination von Ivabradin und ß-Blocker verabreicht. In der Kontrollgruppe wurde hingegen nur ß-Blocker zur Herzfrequenzsenkung verwendet. Ergebnisse: Die Auswertung der Änderung der Herzfrequenz ergab, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen der Untersuchungsgruppe und der Kontrollgruppe gibt (p=0,67). Ebenso zeigte sich kein signifikanter Unterschied in den ebenfalls getesteten Parametern wie Reduktion einer zusätzlichen intravenösen Gabe bradykardisierender Medikamente, Abnahme von Bewegungsartefakten und Reduktion der Strahlendosis. Eine Verträglichkeit in gleichem Maß und eine sichere Anwendung konnte festgestellt werden. Diskussion: Die orale Gabe von Ivabradin nur eine Stunde vor Durchführung der CTCA führt zu keiner messbaren Absenkung der Herzfrequenz. Somit kann diese Form der Prämedikation auch frequenzabhängige Faktoren wie die Artefakthäufigkeit, die Strahlendosis und die Notwendigkeit zur zusätzlichen intravenösen ß-Blockergabe nicht signifikant beeinflussen. Eine frühere Gabe von Ivabradin scheint hingegen die Frequenz absenken zu können. Dies ist jedoch in einem ambulanten Rahmen nur schwer durchzuführen.

© Med Uni Graz Impressum