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Gewählte Publikation:

Rottmann, B.
Aseptische Knochennekrosen bei Kindern mit Schwerpunkt auf Morbus Perthes
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 81 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gallistl Siegfried
Altmetrics:

Abstract:
Bis heute bleiben Ätiologie und Pathogenese aseptischer Osteonekrosen nicht vollständig geklärt. Die Erkrankung kann an allen Apo-, Meta-, und Epiphysen der langen Röhrenknochen sowie an enchondral ossifizierenden Knochen des Fuß- und Handskelettes auftreten. Ein multifaktorielles Geschehen, welches zu Gewebshypoxie mit konsekutiver Nekrose führt, wird angenommen. Bei Morbus Perthes wird ein Zusammenhang zwischen primär kritischer Durchblutungssituation und lokaler Belastung diskutiert. Durch die Ischämie kommt es zu Ossifikationsstörungen und Nekrosen variablen Ausmaßes. Eine resultierende Deformitätsbildung kann in der Folge zur Arthrose des betroffenen Gelenkes führen. Epidemiologisch sind Jungen meist häufiger betroffen als Mädchen. Der Krankheitsverlauf lässt sich in charakteristische Stadien mit variablen Ausprägungen einteilen. Dabei ist die Pathomorphogenese anhand verschiedener Klassifikationen darstellbar. Wichtigstes Instrument zur Diagnosefindung ist heute die Magnetresonanztomographie, da sie im Vergleich zum konventionellen Röntgen frühere Diagnosestellung erlaubt. Eine einheitliche Therapie ist nicht existent, konservative wie auch chirurgische Maßnahmen sind stets unter Berücksichtigung des Krankheitsverlaufes, Alter des Patienten und prognostischen Kriterien anzuwenden. Wichtig ist ein adäquater und zeitnaher Therapiebeginn da sich das Outcome mit zunehmendem Alter verschlechtert. Ziel jeder Therapie ist Erhaltung der Kongruenz im Gelenk und Verhinderung von Deformitätsbildung. Grundlegendes Prinzip für die Behandlung des Morbus Perthes ist heute die Containment-Therapie. Als wichtigster prognostischer Faktor gilt das Alter bei Erkrankungsbeginn. Kommt es zu Deformitätsbildungen können korrektive chirurgische Eingriffe in der Adoleszenz notwendig sein.

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