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Selected Publication:

Haghgouyan, F.
Analgetika und deren unterschiedliche Arzneiformen und Applikationsarten in der Zahnheilkunde
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Donnerer Josef
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Schmerzen entstehen durch einen entzündlichen Prozess oder einem operativen Eingriff in der Zahnheilkunde. Analgetika spielen gemeinsam mit Antibiotika und Lokalanästhetika eine sehr wichtige Rolle in der Zahnarztpraxis, sowohl als schmerzlindernde als auch als entzündungshemmende Arzneimittel. Ein umfassendes Wissen um die pharmakokinetischen Eigenschaften von Analgetika und Lokalanästhetika sind eine notwendige Voraussetzung für die richtige Auswahl von Arzneimitteln. Zielsetzung: Ziel meiner Diplomarbeit war es, bestimmte pharmakokinetische Parameter wie, maximale Plasmakonzentration, die benötigte Zeit bis zur maximalen Plasmakonzentration, Wirkungseintritt, Wirkungsdauer, Verteilungsvolumen, Plasmaproteinbindung, Bioverfügbarkeit, Plasmahalbwertszeit, einzelne Dosierung, maximale Tagesdosierung bei jedem Präparat, das in der Zahnheilkunde sehr häufig verordnet wird aus zuverlässigen Quellen in Tabellenform darzustellen und zu vergleichen. Schmerzmittel müssen je nach Indikation, PatientInnengruppen, Behandlungsdauer, und in richtiger Dosierung unter Berücksichtigung der geringsten Nebenwirkungen und Risikofaktoren eingesetzt werden. Material und Methodik: anhand einer Literaturrecherche wurden Austria Codex Online über Univadis Fachinformation, Webseiten der Allgemeinen Medizin oder zahnärztliche Plattformen, sowie Fachbücher verwendet. In die Vergleichstabellen wurden nur bekannte Arzneimittel, aber verschiedene Arzneiformen mit gleichem Wirkstoff aufgenommen. Ergebnisse: Es gibt derzeit eine große Auswahl von Arzneiformen mit gleicher Wirksubstanz am Markt, die nicht für jede PatientInnengruppe brauchbar sind. Für die Anwendung von vielen neuen Darreichungsformen von Pharmaka wie Akut-, Retard-, Kau-Tabletten, Granulate, Tabletten mit Vitamin C, oder Tabletten mit Coffein gibt es wenig Erfahrungen und diesbezügliche Studien. Bestimmte xi Präparate müssen auch für Kinder bis 12 Jahre oder für ältere Patientinnen über dem 65. Lebensjahr geeignet sein. Die wichtigsten in der zahnärztlichen Praxis eingesetzten Analgetika sind die nichtsteroidalen Antiphlogistika Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Mefenaminsäure, Naproxen, die Nicht-Opioid-Analgetika Paracetamol und Metamizol, der selektive COX-2-Hemmer Celecoxib, sowie die schwachen Opioide Tramadol und Dihydrocodein. Manche Wirkstoffe sind für bestimmte PatientInnengruppen kontraindiziert. Für Kinder und Schwangere stehen nicht mehr als ein bis zwei Substanzen zur Verfügung. So ist z.B. Acetylsalicylsäure für Kinder bis zum 14. Lebensjahr und für Schwangere in 3. Trimenon, für PatientInnen mit Magen-Darm-Problemen und für ältere Personen mit Blutungsrisiko kontraindiziert. Die Substanzen aus der Gruppe der schwachen Opioide sind nur für Erwachsene bei strenger Indikationsstellung als 2.Wahl einsetzbar. Verschiedene neue Arzneiformen unterscheiden sich von den herkömmlichen Präparaten in Bezug auf Wirkungseintritt und Wirkungsdauer. Neue Generationen von Arzneimittel wirken schneller, und haben eine längere Wirkungsdauer (z.B. DRS Tabletten). Langwirkende Pharmaka dürfen trotz ihrer Vorteile nicht bei jeder PatientInnen-Gruppe zum Einsatz kommen. Oft sind die Gefahren von Überdosierung oder mehr Nebenwirkungen höher als bei herkömmlichen Tabletten. Es gibt wenige Studien und Erfahrungen mit Kombinationspräparaten in der Zahnheilkunde, wie z.B. mit Paracetamol+ Acetylsalicylsäure, oder mit Paracetamol+Acetylsalicylsäuress+Coffein, anhand mancher Studien sind sie nicht besser wirksam als Monopräparate.

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