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Hönck, K.
Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis (JIA): Therapieverlauf unter Adalimumab - Eine retrospektive Datenanalyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 68
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Jahnel Jörg
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Skrabl-Baumgartner Andrea
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Bei einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) tritt eine Uveitis in
etwa 10% der Fälle auf. Diese ophtalmologische JIA-Mitbeteiligung kann zu schweren Komplikationen wie Sehminderung bis zur Erblindung führen. Im Falle eines Therapieversagens unter Standardtherapie kann Adalimumab (ADA), ein humaner monoklonaler Antikörper gegen TNF-a, im Off-Label-Use eingesetzt werden. Ziel dieser Diplomarbeit ist die Evaluierung des Therapieansprechens auf ADA.
Methoden: In der retrospektiven Datenanalyse wurden PatientInnen mit JIA-assoziierter Uveitis während der ADA-Therapie über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten beobachtet. Zur Beurteilung der Entzündung wurden augenärztliche Be-funde 12 und sechs Monate vor, zu ADA-Beginn und zwei Wochen, drei, sechs, 12 und 24 Monate unter der Therapie hinsichtlich Vorderkammer-Zellzahl und Visus evaluiert, sowie der Steroidbedarf erhoben und verglichen.
Ergebnisse: 14 PatientInnen (27 betroffene Augen) wurden in einem Zeitraum von 2003 bis 2015 in die Studie eingeschlossen (m:w = 0:14, Positivität für anti-nukleäre Antikörper 92,8%, HLA-B27-Positivität 42,8%). Das mittlere Alter betrug bei Diagnosestellung der Arthritis 3,9 Jahre, bei Diagnosestellung der Uveitis 5,4 Jahre. 11 von 14 Patientinnen (78,6%) zeigten ein primäres Therapieansprechen auf ADA. Eine der 11 Patientinnen (7,1%) zeigte nach sieben Monaten ein sekun-däres Therapieversagen. Von den verbleibenden drei Patientinnen zeigte eine Patientin auch unter Fortführung der Therapie über sechs Monate kein Therapie-ansprechen. Die anderen zwei Patientinnen mussten die Therapie aufgrund einer allergischen Reaktion nach der zweiten Verabreichung beenden und konnten so-mit hinsichtlich eines Therapieansprechens nicht evaluiert werden. Zehn der 11 Patientinnen (90,9%) mit primärem Therapieansprechen zeigten bis zum Ende der Beobachtung anhaltende Remission. Drei dieser zehn Patientinnen beendeten aufgrund anhaltender Remission die Therapie vor Ende des Beobachtungszeit-raums von 24 Monaten. Keine dieser zehn Patientinnen zeigte eine Verschlechte-rung unter ADA-Therapie. Bei neun der zehn Responderinnen konnte die lokale Steroidtherapie reduziert werden, bei einem Drittel davon konnte sie vollständig abgesetzt werden. Acht der zehn Patienteninnen konnten die systemische Steroid-therapie absetzen. Die Verträglichkeit der ADA-Therapie war insgesamt gut. Bei 2 Patientinnen musste die Therapie vorzeitig wegen allergischer Reaktion abgesetzt werden.
Diskussion: ADA war in unserer Studie effektiv und gut verträglich. Bei einem Großteil der PatientInnen konnte die Steroidbegleitmedikation abgesetzt werden.