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Gewählte Publikation:

Halbwirth, E.
Retrospektive Auswertung der Operationsergebnisse von PatientInnen mit keinem Lichtempfinden nach schwerer Augenverletzung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Glatz Wilfried Maximilian
Wedrich Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund und Zielsetzung: Sekundär rekonstruktive Operationen schwer verletzter Augen mit keinem Lichtempfinden (KLE) sind umstritten. Bis jetzt gibt es nur wenige Studien darüber. Ziel dieser Diplomarbeit ist die Evaluierung des Outcomes von PatientInnen im Hinblick auf Visus, Art und Anzahl der OPs sowie Stabilisierung des Bulbus. Methoden: 19 Augen von 19 PatientInnen mit KLE, die in einem Zeitraum von 8 Jahren an der Grazer Augenklinik behandelt wurden, wurden retrospektiv aus der elektronischen Datenbank „Eymed“ analysiert. Die Klassifikation der Verletzungen erfolgte durch die Birmingham Eye Trauma Terminology (BETT), die Open Globe Injury Classification und den Ocular Trauma Score (OTS). Die Auswertung hinsichtlich Art und Anzahl der Operationen, des Visus und des anatomischen Ergebnisses, Alters, Geschlechts, betroffenen Auges, Typs und Ausmaßes der Verletzung, Verletzungsursache, Augendrucks und Betreuungszeitraums erfolgte mittels deskriptiver Statistik. Ergebnisse: Von den 19 PatientInnen, 32% davon waren weiblich und 68% männlich, hatten 74% präoperativ KLE und 26% fragliches Lichtempfinden (LE). Der Visus bei der Letztuntersuchung war KLE bei 39%, wovon ein Auge eviszeriert wurde, LE bei 31% und die restlichen 30% konnten Handbewegungen, Fingerzählen oder 1/30 wahrnehmen. Bei 44% konnte die Netzhaut wieder angelegt werden. In einem Fall trat eine Phthisis bulbi auf. Diskussion und Schlussfolgerung: Die noch immer vorherrschende Meinung, welche sekundäre operative Maßnahmen von schwer verletzten Augen mit KLE in Frage stellt, konnte durch die Daten der vorliegenden Studie relativiert werden. Bei mehr als der Hälfte der PatientInnen konnte mit einem Median von zwei Operationen ein Visus von LE oder besser erreicht werden. Der Endvisus hängt auch von einigen prognostischen Faktoren ab.

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