Selected Publication:
Dolze, T.
Outcome der akuten Herzinsuffizienz anhand der Daten des EuroHeart Failure Survey an der Kardiologie Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Fruhwald Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung
Die akute Herzinsuffizienz stellt mit einer Prävalenz von 2-3% der Gesamtbevölkerung und einer Inzidenz von 5 Betroffenen pro 1000 Einwohnern eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Die Verbesserung des Outcome ist ein vorrangiges Ziel, da die Fünf-Jahres-Überlebensrate mit 50% nicht hoch ist. Patienten in NYHA-Klasse IV haben sogar schon im ersten Jahr nach Diagnosestellung diese geringe Überlebenswahrscheinlichkeit von 50%. Im Rahmen der ESC-Heart Failure Long-Term Registry wurde das Zwölf-Monate Follow-up der akuten Herzinsuffizienz an der Kardiologie des Universitätsklinikums Graz/Österreich erhoben.
Studiendesign und Patientencharakteristika
Im Zeitraum von September 2011 bis April 2012 wurden am Universitätsklinikum Graz/Österreich 28 Patienten mit der Diagnose „Akute Herzinsuffizienz“ erfasst. Diese teilten sich in 8 Frauen und 20 Männer. Das Gesamtkollektiv zu dem Zeitpunkt der Erstdiagnose zeigte eine Altersspanne zwischen dem 56. bis 91. Lebensjahr. Das Zwölf-Monate Follow-up wurde durch Kontakt des Hausarztes zur Verifizierung der Todesursache bzw. durch eine telefonische Kontaktaufnahme mit den Patienten und einem mündlichen Fragenkatalog erhoben. Es wurden jedem Patienten zehn Fragen gestellt: Über das aktuelle Befinden, die Risikofaktoren (Nikotinabusus, Diabetes mellitus, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Körpergewicht), die aktuelle NYHA-Klasse, die Anzahl der Re-Hospitalisierungen im Beobachtungszeitraum, die aktuell eingenommenen Pharmaka und von welcher Institution der Medikamentenplan zuletzt erstellt wurde.
Ergebnisse
Von den 28 Patienten sind im Beobachtungszeitraum 12 Patienten (43%) verstorben. Von diesen konnte bei 9 Patienten (75%) eine kardiale Todesursache festgestellt werden. Es verstarben 6 Patienten (50%) im ersten Quartal, 4 Patienten (33%) im zweiten Quartal und 2 Patienten (17%) im vierten Quartal. Von 8 Frauen verstarben 2 (25%) und 10 der 20 Männer verstarben (50%).
Der Body-Mass-Index teilte das Kollektiv in 1 Untergewichtigen (kein Überlebender; 0%), 3 Normalgewichtige (2 Überlebe; 67%), 16 erhöht Körpergewichtige (10 Überlebe; 63%) und 3 Adipöse (1 Überlebender; 33%).
In der Klassifikation NYHA II überlebten 3 von 3 Patienten (100%), in NYHA III 6 von 14 (43%) und in NYHA IV 7 von 11 Patienten (64%).
Es zeigte sich eine geringe Guideline-Konformität der Therapie nach NYHA-Klassifizierung. Nur 2 von 14 überlebenden Patienten erhielten zum Zeitpunkt des Follow-up eine Guideline-konforme Therapie (14%). Dabei war die Spannweite zwischen den NYHA-Klassen groß (NYHA II: 50% Guideline-Konformität gegenüber NYHA III und IV: 0% Konformität)
Conclusio
Zum Ersten zeigt sich in dem erfassten Patienten-Kollektiv deutlich die hohe Mortalität der akuten Herzinsuffizienz. Diese Mortalität präsentiert sich im Besonderen auch in einem sehr rapiden Krankheitsverlauf von minimal zwei Überlebenstagen. Auch starben 10 der 12 Verstorbenen innerhalb der ersten sechs Monate (83%).
Zum Zweiten konnte die Guideline-konforme Therapie innerhalb des Kollektivs der Überlebenden nur bei 2 Patienten festgestellt werden. Dies zeigt ein großes Verbesserungspotential bei der Langzeit-Betreuung der Patienten der Diagnose „akute Herzinsuffizienz“.