Selected Publication:
Monsberger, S.
Schwangerschaft bei Frauen mit angeborenen Herzfehlern
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Gamillscheg Andreas
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Nagel Bert Hermann Philipp
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die Langzeitüberlebensrate von Kindern mit angeborenen Herzfehlern hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert, wodurch sich eine neue PatientInnenpopulation entwickelt hat: Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH). Dies resultiert auch in einer zunehmenden Anzahl von Frauen im gebärfähigen Alter mit Herzfehlern. Angeborene Herzfehler machen den größten Anteil an kardiovaskulären Erkrankungen in der Schwangerschaft aus. In dieser Diplomarbeit soll über die Erfahrung mit Schwangeren mit angeborenen Herzfehlern der EMAH-Ambulanz an der Kinderkardiologie des Universitätsklinikums für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Graz berichtet werden.
Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Fallanalyse durchgeführt. Alle Patientinnen (n=31) mit angeborenem Herzfehler (AHF), die schwanger waren und in der EMAH-Ambulanz im Zeitraum von 2004 bis 2014 in Betreuung waren, wurden untersucht. Es wurden alle relevanten Verlaufsparameter ausgewertet und miteinander verglichen.
Ergebnisse: 31 Patientinnen, bei denen es zu insgesamt 43 Schwangerschaften kam und die 13 verschiedene AHF aufwiesen, konnten eingeschlossen werden. Das mittlere Alter der Patientinnen bei Schwangerschaftsbeginn lag bei 27 (19-37) Jahren. Relevante Risikofaktoren für die Schwangerschaft waren eine pulmonal arterielle Hypertonie (n=1), vorausgegangene kardiale Ereignisse (n=7), Nikotinabusus (n=9), mechanische Herzklappe (n=2), zyanotischer Herzfehler (n=16), Einnahme kardial wirksamer Medikamente (n=5), Antikoagulation während der Schwangerschaft (n=1). Bei einem Neugeborenen trat der mütterliche Herzfehler erneut auf. Bei 7 Patientinnen kommt es zu Komplikationen.
Diskussion: Unsere Fallanalyse zeigt, dass Schwangerschaft von Müttern mit AHF in den meisten Fällen gut toleriert wird. Diese Patientinnen, insbesondere diejenigen mit zusätzlichen Risikofaktoren, bedürfen einer engmaschigen Kontrolle in einer spezialisierten Ambulanz für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH-Ambulanz). Eine Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Disziplinen, wie z.B. Gynäkologie, Innere Medizin, Kardiologie, Humangenetik, Angiologie und Neonatologie, für die optimale Betreuung dieser Pateintinnen, ist notwendig.