Gewählte Publikation:
Fuchs, G.
Embolisation von hämorrhagischen Läsionen im Nasen-Rachenraum
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Deutschmann Hannes
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- Zusammenfassung
Hintergrund: Das juvenile Angiofibrom stellt eine seltene benigne Tumorerkrankung bei männlichen, vorwiegend jugendlichen Patienten dar. Mittels chirurgischer Intervention ist es jedoch gut behandelbar. Um Komplikationen in Form von intraoperativen Blutungen zu vermeiden, wird vor dem eigentlichen Eingriff eine endovaskuläre Embolisation durchgeführt. Diese hat zum Ziel, tumorversorgende Gefäßabschnitte mit mechanischen, chemischen und flüssigen Embolisaten zu verschließen und den Tumor so von der Blutversorgung zu trennen.
Ebenso ist es mit der Technik der endovaskulären Embolisation möglich, eine Behandlung der schwer stillbaren Epistaxis durchzuführen.
Ziel: Die Bewertung der Embolisationen hinsichtlich des technischen wie auch des klinischen Erfolges. Berücksichtigt wurden weiters auch verwendete Materialien, Art des Embolisates sowie allfällige Komplikationen. Der technische Erfolg wurde in 3 Kategorien eingeteilt: vollständiger Gefäßverschluss, Verschluss mit max. 30% Rest und Verschluss mit bis zu 50% Rest.
Methode: Durchgeführt wurde eine retrospektive monozentrische Studie an der Univ. Klinik für Radiologie Graz. Eingeschlossen wurden insgesamt 29 Patienten und Patientinnen (mit 31 Eingriffen), wovon 14 (16 Eingriffe) an einem JNF litten und 15 Patienten und Patientinnen an Epistaxis. Beobachtet wurde ein Zeitraum von 10 Jahren. Es wurden Männer und Frauen aller Altersgruppen in die Studie eingeschlossen. Einschlusskriterium war die Behandlung eines juvenilen Angiofibroms oder einer Epistaxis an der Univ. Klinik für Radiologie Graz von 2004-2014.
Ergebnis: Aus technischer Sicht fielen in die erste Gruppe mit totalem Verschluss 18 von insgesamt 31 Eingriffen (58,1%). In die Gruppe „wenig Rest“ fielen 12 Eingriffe (38,7 %) und in die Gruppe bis 50% Rest ein einziger (3,2%). Angiofibrom-Patienten und Patientinnen konnten im Rahmen dieser Studie nicht hinsichtlich eines Follow-Up dokumentiert werden. In der Gruppe Epistaxis kam es in 66,7% der Fälle zu einem Totalverschluss, in 33,3% zu einem Verschluss mit wenig Rest und bei allen Patienten und Patientinnen zu einem Sistieren der Blutung.
Conclusio: Aufgrund der klinischen Besserung bei Epistaxis Patienten und Patientinnen sowie der hohen Verschlussraten bei Patienten und Patientinnen mit juvenilem Angiofibrom zur Risikominimierung stellt die Embolisation von Gefäßen im Nasen- und Rachenraum eine empfehlenswerte Behandlungsmethode dar.