Gewählte Publikation:
Huber, G.
Vergleich der neueren Antipsychotika mit den klassischen Neuroleptika im Hinblick auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. 65
[OPEN ACCESS]
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- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Holzer Ulrike
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- Hintergrund: Seit über 50 Jahren sind Antipsychotika Grundlage der Therapie der Schizophrenie. In den ersten 20 Jahren wurden die heute als klassische Neuroleptika bekannten entwickelt, zu denen dann die neueren Antipsychotika hinzukamen. Nach vielen Studien der Wirksamkeit und Nebenwirkungen dieser Substanzen sind grundsätzliche Therapieempfehlungen Thema vieler Diskussionen.
Zielsetzung: Ziel der Arbeit ist die Gegenüberstellung der Wirkung und Nebenwirkung der Antipsychotika der unterschiedlichen Generationen und die Überlegung, ob dadurch eine Aussage getroffen werden kann, ob die Substanzklasse der neueren Antipsychotika bevorzugt werden sollte, oder ob die Substanzen dieser heterogenen Gruppe doch als eigenständige Wirkstoffe mit unterschiedlichen Profilen mit Vor- und Nachteilen einzeln bewertet werden sollten.
Methode: Daten und Informationen aus Metaanalysen, Reviews und klinischen Studien wurden zu diesem Thema mittels relevanter Schlüsselwörter über die medizinischen Datenbanken Medline und EMBASE, die Internetseite der Cochrane Libary und die Suchmaschine „Google scholar“ gesucht.
Ergebnisse: Die neueren Antipsychotika sind den mittel- und hochpotenten klassischen Neuroleptika bei der Hauptwirkung als gleichwertig anzusehen. Im Nebenwirkungsspektrum unterscheiden sich diese zwei Wirkstoffgruppen, aber auch die Substanzen innerhalb dieser, teilweise sehr deutlich. Deshalb sollte das Nebenwirkungsspektrum der einzelnen Substanzen letztendlich entscheidend dafür sein, welcher Wirkstoff eingesetzt wird.
Diskussion: Die beiden Wirkstoffgruppen, klassische Neuroleptika und neuere Antipsychotika, können aufgrund des unterschiedlichen Nebenwirkungsprofils nicht als homogene Gruppen betrachtet werden. In vielen Studien werden trotz dieser Inhomogenität die beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Wirkung und Nebenwirkung verglichen, wobei das Ergebnis fast ausschließlich vom eingesetzten Wirkstoff, von dem angenommen wird für die Gruppe repräsentativ zu sein, abhängt.