Gewählte Publikation:
Bernhardt-Melischnig, J.
Qualitative Eigenschaften von Multiple-Choice-Fragenitems und deren Zusammenhang mit empirischen Kennzahlen
Eine Analyse der Situation an der Medizinischen Universität Graz
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft; Humanmedizin; [ Dissertation ] Graz Medical University; 2015. pp. 146
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Bernhardt-Melischnig Johannes
- Betreuer*innen:
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Berghold Andrea
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Reibnegger Gilbert
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Smolle Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- In der vorliegenden Arbeit werden Multiple-Choice Fragenitems an der
Medizinischen Universität Graz analysiert. Dazu wird ein großer Teil der in den Studienjahren 2011/2012 und 2013/2014 verwendeten Fragenitems im Fragenpool hinsichtlich unterschiedlicher Eigenschaften und deren Zusammenhänge untersucht. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Abschnitten des
Curriculums wurden besonders herausgearbeitet und abschließend mit den
Ergebnissen des PTM verglichen.
Analysiert wurden alle Prüfungsdurchgänge von 13 Modulen, die Papier-basiert mit Multiple-Choice Fragen prüfen, und bei denen mehr als 25 Studierende bei jedem Durchgang angetreten sind. Aus 90 Durchgängen wurden so 4530 Fragen-items hinsichtlich mehrerer Eigenschaften und den Kennzahlen Item-Schwierigkeit und Item-Trennschärfe untersucht.
Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Typ-K Fragen und Aussagen-basierte Fragen kommen vermehrt im Bereich der Vorklinik vor und sind meist schwieriger und trennschärfer. Im Gegenzug dazu kommen negative Formulierungen und Vignetten-Fragen vermehrt im klinischen Abschnitt vor und sind zudem meist leichter und weniger trennscharf. In Summe ergibt sich das Bild, dass es im klinischen Bereich schwerer ist, fokussierte und trennscharfe Fragenitems mit passendem Schwierigkeitsgrad zu erstellen, die dazu entsprechend gute Distraktoren haben. Dieses Bild deckt sich abschließend mit dem PTM-Ergebnis, bei dem Studierende der Medizinischen Universität Graz im
klinischen Bereich unter dem Durchschnitt abschneiden.
Die Schulung und intensive Betreuung der Lehrenden in Bezug auf die Multiple-Choice-Fragen-Erstellung ist ebenso – mit einem klinischen Fokus – fortzusetzen, wie alternative Prüfungsformate diskutiert und evaluiert werden müssen. Zusätzlich müssen die in dieser – zumeist explorativen – Arbeit dargestellten Ergebnisse mit detaillierten Untersuchungen verifiziert und ergänzt werden.