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Noehrer, H.
Zusammenhang zwischen Psychosomatischer Intelligenz/Kompetenz und Biofeedbackstrategien unter Berücksichtigung des körperlichen Aktivitätsniveaus
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft; Humanmedizin; [ Dissertation ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fazekas Christian
Altmetrics:

Abstract:
Ausgehend vom biopsychosozialen Modell, das den Einfluss von physischen, psychischen und sozialen Faktoren auf Gesundheit bzw. Erkrankung postuliert, werden in dieser Arbeit Ursachen und Zusammenhänge hinsichtlich Prävention und Erhaltung von Gesundheit untersucht. Die Wechselwirkung somatischer, seelischer und sozialer Faktoren beeinflusst nicht nur unser körperliches und seelisches Wohlbefinden, sie ist darüber hinaus unbewusster Auslöser für viele Erkrankungen. Im Mittelpunkt steht die Theorie der Psychosomatischen Intelligenz/Kompetenz (Fazekas, 2006), wobei unter anderem ein Zusammenhang zwischen Einstellungen zum Gesundheitsverhalten von Personen und deren Persönlichkeitseigenschaften angenommen wird. Ein Ziel ist deshalb die Entwicklung eines Fragebogens (Psychosomatic Intelligence/Competence Questionnaire) der Faktoren für das Gesundheitsverhalten wie beispielsweise das Erkennen von Ursachen somatischer Anzeichen, Selbstregulation, Selbstaufmerksamkeit oder Motivation für positives Gesundheitsverhalten erfassen soll. Darüber hinaus wurde eine Validierung des Fragebogens mit Außenkriterien (Biofeedback-Methode, Selbstregulation, Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstaufmerksamkeit, allgemeine Intelligenz, Konzentration, körperliche Beschwerden und körperliche Aktivität) vorgenommen. Berücksichtigt werden des Weiteren demografische Variablen wie Alter, Geschlecht, Bildung, Familienstand, BMI oder Zigarettenkonsum. Die angenommenen Faktoren lassen sich im PCI wieder finden und zeigen signifikante Zusammenhänge mit den standardisierten Verfahren zur Erfassung von Selbstregulation (.399**), Selbstaufmerksamkeit (.353*), Selbstwirksamkeitserwartung (.545**) und einen negativen Zusammenhang mit den körperlichen Beschwerden (-.286*). Personen mit mittlerer körperlicher Aktivität erreichen die höchsten Werte im PCI, zusätzlich zeigen Personen mit Universitätsabschluss über alle Altersgruppen hinweg das höchste Gesundheitsverhalten. Weitere Zusammenhänge konnten erwartungsgemäß zwischen Intelligenz und Konzentration (.490**) und Bildung mit Konzentration (.633**), sowie Bildung und Intelligenz (.465**) gefunden werden. Hinsichtlich der Biofeedbackmethode korrelieren die erste EMG-Sitzung mit r = .20, die zweite mit r = .27* und die dritte mit r = .21 mit Intelligenz, wobei Personen mit höherer Bildung auch höhere Werte bei der dritten EMG Sitzung erreichen. Negative Korrelationen finden sich zwischen Selbstregulation nach Schwarzer und der ersten EMG-Sitzung (r = -.295*), sowie der zweiten EMG-Sitzung (r = -.285*). Der überarbeitete Fragebogen erfasst biologische, soziale und psychische Aspekte durch die Faktoren differenzierte Körperwahrnehmung, Erspüren sozialer Interaktionen und Analyse von Diskrepanzen. Eine weitere Skala erhebt selbst regulatorische Fähigkeiten, die zu den wichtigsten Voraussetzungen für positives Gesundheitsverhalten zählen. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der neu entwickelte Fragebogen geeignet ist, sowohl mittels eines Gesamtwertes, als auch über vier Subfaktoren differenzierte Indikatoren menschlichen Gesundheitsverhaltens zu erfassen.

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