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Selected Publication:

Michenthaler, M.
Spiegeltherapeutische Interventionen bei Komplexem Regionalem Schmerzsyndrom (CRPS) Eine randomisierte kontrollierte Längsschnittstudie zur motorischen Funktionalität
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft; Humanmedizin; [ Dissertation ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Michenthaler Manuela Christine
Advisor:
Kresse Adelheid
Sadjak Anton
Altmetrics:

Abstract:
Der Symptomcluster des Komplexen Regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) zeichnet sich durch eine erhebliche zugrundeliegende Heterogenität auf allen klinischen Dimensionen und Ebenen aus. So präsentiert sich dieses Schmerzbild auf der subjektiven psychoemotionalen Ebene für den Patienten als sehr quälend. Die subjektive Lebensqualität als auch der unmittelbare psychosoziale Kontext ist multipel belastet. CRPS entwickelt sich charakteristisch in den meisten Fällen aus einem vorangegangen somatischen (Bagatell-) Trauma. Die Spannbreite der klinischen Symptomatik erstreckt sich in einer neurologischen Trias aus autonomen, trophischen und motorischen Störungen. Diese scheinen auf einer kortikalen Reorganisation in den sensomotorischen Arealen zu basieren. Plastizität und Neuorganisation dürften auch die Basis des multimodalen Therapiealgorithmus der Spiegeltherapie darstellen. In einer prospektiven, randomisierten, doppeltverblindeten klinischen Langzeitstudie wurde die Effektivität der Spiegeltherapie im Experimental- und Kontrollgruppendesign in Bezug auf die Parameter Schmerzintensität, Lebensqualität, Motorik, Copingstrategien, Angst und Depressionswerte als auch a die CRPS symptombedingte neurologische Trias evaluiert. Es wurden 15 Patienten, des Zentrums für Interdisziplinäre Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Klagenfurt mit CRPS Symptomatik der, oberen als auch unteren Extremität, in die Studie eingeschlossen. Die Patienten der Experimentalgruppe erhielten, neben der medikamentösen Standardtherapie, über ein Zeitintervall von 7 Wochen je 2 Einheiten Spiegeltherapie pro Woche. Additiv konnten sie auch zu Hause üben. Patienten der Kontrollgruppe erhielten nur die medikamentöse Standardtherapie. Die Effekte in den beiden Gruppen wurden nach einem Katamnesezeitraum von 7 Wochen reevaluiert. Es zeigten sich in der Experimentalgruppe hoch signifikant Werte bezüglich der Schmerzintensität (p = 0,000), in der emotionalen Belastung als auch in der Zunahme in der funktionalen Beweglichkeit der Extremitätengelenke. In den FMRT Aufnahmen ließen sich keine Effekte eruieren. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie, scheint Spiegeltherapie einen guten Ansatz darzustellen, CRPS betroffene Patienten holistisch zu behandeln

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